US-Insidergeschäft über Raiffeisen abgewickelt?

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Ein Verdacht auf Insidergeschäfte vor einer Firmenübernahme in den USA ruft die US-Börsenaufsicht SEC auf den Plan und sorgt auch in Österreich für Unruhe, denn die Transaktionen wurden laut der SEC durch einen oder mehrere Beschuldigte über ein allgemeines Konto im Namen der Raiffeisen Bank International getätigt.

Welche Rolle die Wiener Bank dabei spielte, ist offen. Sie wollte sich gestern zunächst nicht dazu äußern. Hintergrund ist der knapp eine Milliarde Dollar schwere Kauf der US-Öl-Servicefirma Global Industries durch den französischen Konkurrenten Technip.

Rätselhafte Aktienkäufe

An den zwei Handelstagen vor der überraschenden Ankündigung der Übernahme, die eine satte Prämie von 55 Prozent auf den Aktienkurs vorsah, kauften die nicht namentlich genannten Beschuldigten laut SEC massiv Aktien der Global Industries. Beim späteren Verkauf der Titel hätten sie einen Gewinn von 1,73 Millionen Dollar eingestrichen.

Die SEC hat nun eine entsprechende Klage eingereicht. Die Beschuldigten sollen auf die Kursgewinne verzichten und ein Bußgeld zahlen. Aus der SEC-Bekanntgabe ging nicht hervor, ob es sich tatsächlich um ein Raiffeisen-Konto handelte, beziehungsweise ob die Bank Anweisung für den Handel gab oder überhaupt davon wusste.