Weiterer tödlicher Unfall
Nur wenige Stunden nach dem Flugzeugabsturz bei einer Flugschau hat es in den USA bei einer ähnlichen Veranstaltung einen weiteren tödlichen Unfall gegeben. Am Samstag stürzte in Martinsburg im Bundesstaat West Virginia ein Oldtimer-Militärflieger brennend zu Boden. Dabei starb der Pilot. Weitere Opfer gab es Behördenangaben zufolge nicht.
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Bereits Freitagnacht waren beim Absturz eines Kampfflugzeugs aus dem Zweiten Weltkrieg in Reno im Bundesstaat Nevada neun Menschen getötet worden - darunter der 74-jährige Pilot. Es gab mehr als 50 Verletzte. Nach Angaben der Polizei wurden noch 17 Menschen in Krankenhäusern behandelt. Am Freitag war die Propellermaschine aus dem Zweiten Weltkrieg bei einem Wettflug in Reno abgestürzt. Sieben Menschen starben den Angaben zufolge auf dem Flugplatz, darunter der Pilot. Die beiden anderen erlagen später im Krankenhaus ihren Verletzungen. Zunächst war von mindestens drei Toten ausgegangen worden.
Experten suchen nach Ursachen
Die Ursachen beider Abstürze blieben zunächst unklar. Experten gingen aber zunehmend davon aus, dass in Reno ein mechanischer Schaden schuld war. Ein Team der Nationalen Transportsicherheitsbehörde (NTSB) setzte seine Ermittlungen am Unglücksort fort. Einen möglichen Anhaltspunkt könnten Videoaufnahmen kurz vor dem Absturz bieten. Sie deuten darauf hin, dass am Heck der Maschine ein Stück fehlte. Nach Polizeiangaben wurde am Boden ein Teil gefunden. Es sei aber noch nicht sicher, dass es von der Unglücksmaschine stamme. Aber „wir konzentrieren uns klar darauf“, sagte der stellvertretende Polizeichef von Reno, Dave Evans.
Dramatische Momente
Die Maschine - ein einmotoriges umgebautes Jagdflugzeug vom Typ P 51 Mustang - war nur wenige Meter von einer dicht besetzten Zuschauertribüne entfernt auf den Boden geprallt. Zuschauer berichteten, Pilot Jimmy Leeward habe sich noch kurz vor dem Absturz bemüht, das Flugzeug von der Haupttribüne wegzulenken, wo zu dem Zeitpunkt 200 bis 300 Menschen saßen. Augenzeugen nannten ihn einen Helden. Der 74-jährige Leeward galt als äußerst flugerfahren: Er war ein langjähriger Hollywood-Stuntpilot.

AP/Garret Woodson
Die Maschine prallte auf dem Boden auf
Der Unfall ereignete sich um 16.00 Uhr Ortszeit (01.00 Uhr MESZ) vor Tausenden von Zuschauern. US-Fernsehsender zeigten Bilder von blutüberströmten Menschen, die auf Tragen zu Krankenwagen und Helikoptern gebracht wurden. Ein Augenzeuge sagte der Zeitung „Reno Gazette-Journal“, am Unglücksort sehe es aus, als wäre eine „Bombe explodiert“. „Es ist wie bei einem Massaker“ - überall lägen Gliedmaßen. „Ein Mann wurde in zwei Teile gerissen.“
Auf bis zu 800 km/h verändert
Die Unglücksmaschine nahm bereits zwischen 1946 und 1950 am Cleveland Air Race teil, später dann auch bei ähnlichen Flugveranstaltungen. Für die Teilnahme an den Wettrennen wurde das Flugzeug jedoch adaptiert. So wurde die Länge der Tragflächen um drei Meter reduziert, um eine höhere Geschwindigkeit zu erzielen. Zuletzt erreichte die „Galloping Ghost“ bis zu 800 km/h. Ob diese technischen Veränderungen schuld am Absturz waren, müssen nun Experten klären.
Der Unfall ist der jüngste in einer Reihe tödlicher Vorfälle in diesem Sommer. Erst im August stürzte auf einer Flugshow in Kansas City ein Artist, der über die Tragfläche eines Flugzeuges in einen Hubschrauber einsteigen sollte, 200 Meter in den Tod. In Großbritannien stürzte ein Jet der legendären Red-Arrows-Staffel der britischen Luftwaffe ab. Für den Piloten kam jede Hilfe zu spät.
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