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Bis Jänner unter Kontrolle?

Die Reaktoren im japanischen AKW Fukushima I sind nach Einschätzung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) stabil. Sie könnten wie im Zeitplan vorgesehen unter Kontrolle („cold shutdown“) gebracht werden, sagte IAEA-Chef Yukiya Amano am Montag in Wien. Laut Planung will Japan die Meiler bis Jänner unter Kontrolle haben.

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Ein Erdbeben und ein Tsunami hatten am 11. März große Teile der Atomanlage im japanischen Fukushima zerstört. Austretende Radioaktivität und Rückschläge bei den Reparaturarbeiten hielten die Welt über Monate in Sorge.

Lob für Deutschland

Ausdrücklich lobte die IAEA die Reaktion der Deutschen auf das Atomunglück in Fukushima. „Das Überwachungsprogramm der Radioaktivität in der Umwelt und die Kommunikation mit der Bevölkerung und Interessengruppen sind auf vorbildliche Art und Weise umgesetzt worden“, hieß es in einer Stellungnahme der Organisation. In einem Gutachten über die Vorschriften zur Atomenergie lobte die Organisation die umgehende Reaktion der deutschen Bundesbehörden und des Landes Baden-Württemberg auf die Katastrophe in Japan.

Derweil rief Amano in Wien die 35 Mitgliedsstaaten auf, nicht das „Gefühl für die Dringlichkeit“ der Atomsicherheit zu verlieren. Vor dem bis Freitag tagenden Gouverneursrat will Amano für einen „Aktionsplan“ zur Verbesserung der Sicherheit von rund 440 Atomkraftwerken weltweit werben. „Der Zwölfpunkteplan ist das Ergebnis eines intensiven Beratungsprozesses mit den Mitgliedsstaaten“, sagte er. Er stelle einen Kompromiss der verschiedenen Meinungen zu dem Thema dar. In dem Plan ermutigt Amano die Mitglieder, freiwillige Kontrollen durch IAEA-Experten zu erlauben. Gegen eine Verschärfung der Kontrollen hatten sich zuvor mehrere Staaten ausgesprochen, allen voran die USA.

AKW-Zahl soll weiter deutlich steigen

Unterdessen gab die Behörde bekannt, dass sie in den nächsten Jahren einen Neu- und Ausbau von Atomkraftwerken trotz des japanischen Super-GAU erwartet. Die Zahl der aktiven Reaktoren werde bis 2030 um „90 bis 350“ Reaktoren steigen, so IAEAAmano in seiner Eröffnungsrede. Derzeit gibt es rund 432 Reaktoren weltweit.

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