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Probleme bei Rettung

Bei einem Fährunglück vor der Küste Tansanias sind mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Todesopfer musste binnen Stunden dramatisch nach oben korrigiert werden. Das überladene Schiff mit rund 600 Menschen an Bord sank in der Nacht zum Samstag zwischen zwei Inseln des Archipels Sansibar.

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Und die Zahl der Opfer dürfte weiter steigen, da noch Dutzdende Passagiere vermisst werden. Laut Rotem Kreuz wurden bereits mehr als 200 Tote geborgen. Zunächst war von 20, wenig später von mehr als 40 Toten berichtet worden. „Die Toten sind meist Frauen und Kinder“, sagte der Direktor für Katastrophenmanagement des tansanischen Roten Kreuzes, Joseph Kimaryo, der Nachrichtenagentur dpa. Helfer hätten mehr als 325 Gerettete gezählt, unter ihnen 60 Kinder.

Die Rettungsmannschaften werden laut Behördenangaben dadurch behindert, dass den Rettern die notwendige Ausrüstung fehlt. Die Fähre war unterwegs zwischen Sansibars Hauptinseln Unguja und Pemba. Die Behörden richteten mittlerweile ein Krisenzentrum ein und baten andere afrikanische Länder darum, die benötigte Spezialausrüstung zur Bergung der Schiffbrüchigen bereitzustellen.

Leichen an Küste angeschwemmt

Ein Überlebender sagte, die „MV Spice Islanders“ sei völlig überfüllt gewesen und in einer Gegend mit starken Strömungen gesunken. Mehrere Passagiere hätten sich geweigert, die Fähre zu besteigen, als sie gesehen hätten, wie überladen sie war, so der Überlebende Abdullah Saied gegenüber der Nachrichtenagentur AP.

Karte von Sansibar

Google Earth; ORF.at

Zwischen Sansibars Hauptinseln Unguja im Süden und Pemba im Norden ereignete sich das Unglück

Der arabische Sender al-Jazeera hatte zuvor berichtet, mindestens 500 Menschen seien an Bord gewesen. Über die Zahl der Opfer machte al-Jazeera zunächst keine Angaben. Der halbautonome Teilstaat Sansibar liegt im Indischen Ozean und gehört zu Tansania. Ein BBC-Reporter berichtete, dass mehrere Leichen an die Küste angeschwemmt worden seien.

Bangen um Angehörige

Tausende Bewohner strömten zum Hafen von Stone Town, der historischen Altstadt von Sansibar-Stadt, um auf Nachrichten zu warten. Ein Mann schrie laut AP, er habe 25 Familienmitglieder verloren, darunter seine Frau, seine Schwestern und seine Enkelkinder. Viele Menschen bangten weinend um das Schicksal ihrer Angehörigen. Viele in der wartenden Menge zeigten sich wütend darüber, dass das Schiff losgefahren sei, obwohl es völlig überladen war, und forderten den Rücktritt der verantwortlichen Regierungsvertreter.

Neun Schüler sterben bei Fährunglück in China

Ebenfalls beim Untergang einer Fähre kamen in einem Fluss in der südchinesischen Provinz Hunan mindestens elf Menschen ums Leben, unter ihnen neun Schüler. 16 Menschen seien bei dem Unglück im Fluss Fuyi, 250 Kilometer südwestlich der Provinzhauptstadt Changsha, verletzt worden, drei Passagiere würden noch vermisst, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua.

An Kabel hängengeblieben

Das Unglück ereignete sich demnach bereits am Vortag, als zahlreiche Schüler für das Wochenende nach Hause fahren wollten. Die Fähre blieb laut Xinhua zunächst an einem Kabel hängen. Als das Kabel riss, geriet das Fahrzeug aus dem Gleichgewicht.

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