Sabotage ausgeschlossen
Massives Blackout an der US-Westküste: Offenbar wegen eines Missgeschicks eines einzelnen Arbeiters in einem Umspannwerk mussten am Donnerstag (Ortszeit) Millionen Menschen in Südkalifornien stundenlang ohne Strom in der Finsternis sitzen. Zwei Reaktoren in einem Atomkraftwerk nahe der kalifornischen Stadt San Clemente wurden abgeschaltet, berichtete die „San Diego Union Tribune“. Viele Menschen steckten in Aufzügen und Verkehrsstaus fest.
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Auf dem Höhepunkt des Stromausfalls waren dem US-Fernsehsender CNN zufolge fünf Millionen Menschen alleine in Kalifornien betroffen, auch in Arizona und Mexiko saßen Stromkunden stundenlang im Dunkeln. Besonders betroffen war die Millionenstadt San Diego in Südkalifornien, wo laut „Los Angeles Times“ erst 13 Stunden nach dem Blackout wieder die Stromversorgung gesichert werden konnte.
Flüge gestrichen, Bahnhöfe geschlossen
Zuvor hatte der überraschende Stromausfall für zum Teil chaotische Zustände gesorgt: In San Diego fielen den Angaben zufolge Ampeln aus, Fluggesellschaften strichen wegen des Stromausfalls Verbindungen, einige Bahnhöfe mussten vorübergehend schließen. Dutzende Menschen mussten aus Aufzügen befreit werden. In den Vergnügungsparks SeaWorld und Legoland wurden einige Besucher aus Achterbahnen geholt, meldete die Zeitung „San Diego Union Tribune“ weiter.

Reuters/Mike Blake
Erst nach Stunden normalisierte sich die Lage auf den Straßen
Bis zum Freitag sei es nach Angaben der betroffenen Stromversorger gelungen, alle Schaltanlagen wieder anzuschließen. Dennoch sollten die Menschen noch sparsam mit dem Strom umgehen, damit das Netz nicht überbelastet werde, sagte mit Dave Geier der Vizechef des Versorgers San Diego Gas & Electic (SDGE): „Das System ist noch immer instabil.“
„Problematisches“ Missgeschick
Die Panne ereignete sich in einem Umspannwerk im Nachbarstaat Arizona, teilte der Stromversorger APS mit. „Ein Mitarbeiter hat den Stromausfall verursacht. Wir wissen nicht, was genau er getan hat“, sagte in diesem Zusammenhang Geier gegenüber der „Los Angeles Times“.
APS-Vizechef Daniel Froetscher betonte, dass es sich um keinen Sabotageakt, sondern vielmehr um ein „problematisches“ Missgeschick gehandelt habe: Einem APS-Mitarbeiter sei demnach im Umspannwerk North Gila lediglich ein Werkzeug aus der Hand gerutscht. Als direkte Folge sei laut dem Netzbetreiber California ISO eine 500-Kilovolt-Hochspannungsleitung zwischen Arizona und Kalifornien ausgefallen. Dadurch habe kein Importstrom mehr in den südlichen Teil Kaliforniens fließen können.
Gegenstand von Untersuchungen sei laut APS nun, warum die „üblichen Schutzvorkehrungen“ versagt haben, die bei solchen Zwischenfällen größere Stromausfälle verhindern sollen. Fest stehe laut APS-Sprecher Damon Gross laut CNN bisher lediglich, dass diese diesmal „nicht funktioniert“ haben. Es werde Tage dauern, bis die Untersuchung der Ursache abgeschlossen ist, hieß es weiter.
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