Drahtzieher vorerst unbekannt
Bei einem Bombenanschlag in der indischen Millionenmetropole Neu-Delhi sind am Mittwoch mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Etwa 45 bis 50 Personen seien zum Teil schwer verletzt worden, als ein Sprengsatz vor dem Sitz des Obersten Gerichtshofs Indiens detonierte.
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Die Behörden gingen davon aus, dass die Zahl der Opfer noch weiter steigen werde, sagte Innenstaatssekretär Raj Kumar Singh vor Journalisten in der indischen Hauptstadt. Der Sprengsatz sei in einer Aktentasche versteckt gewesen. Die Polizei stellte laut Angaben Singhs Reste der Tasche sicher.
Anschlagsort weiträumig abgeriegelt
Zu der Explosion vor einem der Haupteingänge des Gebäudes war es nach Medienberichten am Vormittag (Ortszeit) kurz vor den ersten geplanten Anhörungen des Tages gekommen.
Laut indischen Medienberichten bekannten sich islamische Extremisten zu dem Anschlag. Wie die Nachrichtenagentur IANS berichtete, übernahm die Terrorgruppe Harkat-ul Dschihadi-e-Islami (HuJI), die von den Nachbarländern Pakistan und Bangladesch aus operiert, in einer E-Mail an mehrere indische Medien die Verantwortung für die Tat.

AP/Kevin Frayer
Rund 120 Polizisten und Soldaten riegelten den Anschlagsort hermetisch ab
Die indische Regierung verurteilte den Terroranschlag. Die Tat sei ein Versuch, das Land zu destabilisieren und Angst zu schüren, hieß es in einer Erklärung von Innenminister P. Chidambaram, die am Mittwoch im Parlament verlesen wurde. Die indische Hauptstadt sei „ein Ziel für terroristische Gruppen“. Zum derzeitigen Zeitpunkt sei es aber noch nicht möglich, die Hintermänner der Tat ausfindig zu machen, teilte Chidambaram mit. Er sprach den Familien der Opfer sein Mitgefühl aus und rief das Land zur Einheit auf.
Menschen warteten vor Eingang
Zum Zeitpunkt der Detonation hätten sich Dutzende Menschen vor Tor 5 versammelt gehabt und auf Einlass gewartet. Sicherheitskräfte riegelten den Tatort weiträumig ab. Auf TV-Bildern waren Rettungsfahrzeuge zu sehen, die Verletzte abtransportierten. Die Sicherheitskräfte in der gesamten Stadt wurden in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.
Mehrere Anschläge mit Dutzenden Todesopfern
Erst Mitte Juli waren bei einer Bombenserie in der westindischen Finanzmetropole Mumbai mehr als 20 Menschen getötet und rund 130 verletzt worden. Bei der Anschlagsserie am 13. Juli waren binnen einer Viertelstunde drei Sprengsätze in der Stadt im Bundesstaat Maharashtra detoniert. Zu dieser Tat bekannte sich bisher niemand. Die Behörden vermuten jedoch die lokale Organisation Indische Mudschaheddin, die sich zu einer ähnlichen Anschlagsserie 2008 bekannt hatten, als Drahtzieher hinter der Attentatsserie. Im November 2008 waren bei Terrorangriffen radikaler Islamisten in Mumbai insgesamt 166 Menschen ums Leben gekommen.
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