„Ich traute meinen Augen nicht“
Rund drei Wochen haben sich die Bewohner der philippinischen Ortschaft Bunawan auf die Lauer nach einem Krokodil gelegt, das nicht nur für eine Serie von Angriffen auf Tiere, sondern auch hinter dem Verschwinden mindestens eines Fischers verantwortlich gemacht wurde. Nach mehreren gescheiterten Versuchen ging nun ein „Monster“ mit gewaltigen Ausmaßen in die Falle.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Mit einem Gewicht von rund einer Tonne und einer Länge von weit über sechs Metern dürfte es sich wohl um das weltweit größte jemals gefangene Krokodil handeln. Davon zeigt sich nicht nur der an der Jagd beteiligte Krokodiljäger Rollie Sumiller überzeugt, der laut Medienberichten betonte, in seiner 20-jährigen Karriere noch nie ein Tier mit solchen Ausmaßen gesehen zu haben. Auch Josefina de Leon vom Umweltministerium des Landes betonte, dass es sich wohl um einen neuen Rekord handeln dürfte.

Reuters
Das 6,4 Meter lange Krokodil konnte lebend gefangen werden
Der Einzug in das Guinness Buch der Rekorde wäre für das vermutlich etwa 50 Jahre alte Männchen jedenfalls garantiert: Dort ist bisher ein Artgenosse aus Australien von 5,48 Metern Länge als größtes bisher gefangenes Krokodil aufgeführt. Größer als dieses war Medienberichten zufolge bisher nur ein 6,20 Meter langes Salzwasserkrokodil in Papua Neuguinea.
„Bevölkerung erleichtert“
Auch der Bürgermeister von Bunawan, Cox Elorde, zeigte sich von den Ausmaßen überwältigt: „Ich traute meinen Augen nicht.“ In der Bevölkerung sorgte die erfolgreiche Jagd unterdessen für Erleichterung, da ein „Monsterkrokodil“ nicht nur etliche Wasserbüffel, sondern auch einen Bauern gefressen haben soll, der im Juli verschwand.

Reuters
Das Riesenkrokodil soll nun als neue Touristenattraktion vermarktet werden
Wie Sumiller gegenüber AFP betonte, sei allerdings nicht genau klar, ob es sich bei dem nun gefangenen Exemplar tatsächlich um den „Menschenfresser“ handle, da in der sumpfigen Region noch weitere Krokodile gesichtet worden seien. Bei einer Untersuchung des Krokodilmagens fand der Jäger nach eigenen Angaben jedenfalls keine Reste von Menschen- und Büffelfleisch.
Abschuss kam nie infrage
Bei der Jagd nach dem Krokodil wurde die Bevölkerung von insgesamt vier erfahrenen Krokodiljägern unterstützt. Nachdem das Tier gleich mehrere Fallen allein durch sein Gewicht zerstört hatte, konnte es schließlich mit ausgelegten Stahlkabeln gefangen werden. Rund hundert Menschen waren daran beteiligt, das Tier aus seiner Falle zu befreien und für den Abtransport in ein südöstlich der Hauptstadt Manila gelegenes Gehege vorzubereiten.
Dort soll das Riesenreptil allerdings nur vorläufig untergebracht werden. Ziel sei es laut Elorde, das Tier zur Attraktion in einem eigenen Naturpark zu machen. Ein Abschuss kam laut Elorde jedenfalls für die Behörden nie infrage. Vielmehr handle es sich um ein „Problemkrokodil, das aus der Wildnis genommen und für Ökotourismus eingesetzt werden muss“.
Salzwasserkrokodile sind die größten Krokodile überhaupt. Sie können bis zu 100 Jahre alt werden und gelten auf den Philippinen wegen der Jagd nach ihrer Haut für die Modeindustrie als „besonders gefährdet“.
Links: