Offene Fragen als Quelle der Zweifel
Es sind eine Reihe von offenen Fragen, die Verschwörungstheoretiker an den offiziellen Berichten zu den 9/11-Anschlägen zweifeln lassen. Einer der Knackpunkte vieler Theorien: Komplex sieben des World Trade Center (WTC), ein Hochhaus, das sieben Stunden nach den Zwillingstürmen einstürzte.
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Das rund 100 Meter von den beiden Haupttürmen entfernte Gebäude hatte durch die Anschläge Feuer gefangen, alle Menschen darin konnten gerettet werden, ehe es in sich zusammenstürzte. In dem 47 Stockwerke hohen Bürohaus war unter anderem das größte Büro der CIA außerhalb ihrer Zentrale, eine Abteilung des Secret Service sowie das Notstandszentrum des damaligen Bürgermeisters Rudolph Giuliani untergebracht.
Heimlich gesprengt?
Allein das nährt die Gerüchte und Spekulationen. Wenn, so die Verschwörungstheorien, die US-Regierung selbst hinter den Anschlägen steckte: War WTC 7 das Hauptquartier der Operation? Und sollten sämtliche Spuren durch eine Sprengung des Hauses verwischt werden? Die Gruppe „Architekten und Ingenieure für die Wahrheit von 9/11“ hält es für erwiesen, dass das Haus nicht von alleine eingestürzt ist: Die Bilder des in sich zusammenfallenden Gebäudes sähen nach kontrollierter Sprengung aus, argumentieren sie: Brände allein könnten solche Stahlkonstruktionen nie zum Einsturz bringen.
Auch dafür, dass es keine Explosionsgeräusche gegeben hat, haben sie eine Erklärung parat: Universitätsprofessor Steven Jones glaubt, die tragenden Stahlsäulen seien mit einer geheim entwickelten Variante von Thermit, einem Pulver aus Eisenoxid und Aluminium, geschmolzen worden. Reste des Pulvers will er auch im Staub der Trümmer identifiziert haben.
Offizieller Bericht folgte spät
Erst sieben Jahre nach den Anschlägen hat eine offizielle Untersuchung des US-Technologieinstituts in Gaithersburg ihren Bericht vorgestellt: Der Brand und nicht eine weitere Terrorattacke sei verantwortlich gewesen. „Der Einsturz ist kein Rätsel mehr. Er wurde nicht durch Sprengstoff oder brennendes Heizöl verursacht“, sagte Untersuchungsleiter Shyam Sunder.
Dem Befund zufolge war das gut 100 Meter entfernt liegende Haus von den herabstürzenden Gesteinsmassen der Zwillingstürme getroffen worden. Das beschädigte die Trägerkonstruktion. Auf mindestens zehn Stockwerken brachen durch Kurzschlüsse Brände aus, die schließlich zum Einsturz führten. Für die Studie zum dritten Hochhauseinsturz waren komplizierte Computerberechnungen nötig, weil nur wenige Beweismittel übrig geblieben waren.
Laut einem anderen US-Gutachten könnten die geringen Thermit-Rückstände von einer Grundierungsfarbe stammen. Geht man davon aus, dass am Ground Zero 1,2 Millionen Tonnen Baumaterial pulverisiert wurden, sei es nicht verwunderlich, von praktisch jeder mineralischen Verbindung Spuren zu finden.
Einsturz oder Sprengung?
Genauso wie zu dem „dritten Turm“ kursieren freilich auch Theorien, dass die beiden großen Türme des World Trade Centers eigentlich kontrolliert gesprengt worden seien. Als Argumente werden dabei angebliche Explosionsgeräusche, nach außen gedrückte Fensterscheiben und der schnelle Einsturz nach Ausbruch der Feuer in Treffen geführt.
In offiziellen Berichten heißt es, die knapp 40.000 Liter Kerosin der Flugzeuge seien auf mehrere Stockwerke verteilt worden. Das entstandene Feuer hätte eine Hitze von 1.000 Grad entwickelt. Unter der Last der Stockwerke seien die tragenden Säulen nacheinander eingeknickt, diese hätten auch die Explosionsgeräusche verursacht. Sprengungen würden zudem von unten nach oben durchgeführt, der Einsturz sei aber von oberen Etagen abwärts vonstattengegangen.
Cheney und das Pentagon
Doch auch andere Unstimmigkeiten befeuerten die Verschwörungstheorien: Warum konnte die US-Airforce die entführten Flugzeuge nicht abfangen? Verschwörungstheoretiker behaupten, der damalige Vizepräsident Dick Cheney habe ein schnelles Eingreifen des Militärs unterbunden. Offiziell heißt es, das Militär sei durch die einzigartige Vorgangsweise der Terroristen überfordert gewesen, zudem habe an dem Tag eine Übung in der Air-Force-Zentrale stattgefunden. Und auch die Kommunikation zwischen Armee und zivilen Luftfahrtbehörden habe versagt.
Auch die Attacke auf das Pentagon gibt Rätsel auf: Zunächst wurde vermutet, kein Flugzeug, sondern eine Rakete habe die Schäden am US-Verteidigungsministerium verursacht. Als nicht mehr bezweifelt werden konnte, dass die Boeing 757 in das Gebäude gekracht war, hieß es wiederum, das Flugmanöver sei so schwierig gewesen, dass es unmöglich von Al-Kaida-Männern durchgeführt werden konnte. Dass die Absturzstelle der vierten Maschine in Pennsylvania so klein ist und kaum Trümmer zu sehen waren, ließ wiederum die Vermutungen aufkommen, dass die Maschine abgeschossen wurde.
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