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„Bachmann spricht mit Gott“

Mit Äußerungen, Hurrikan „Irene“ und das jüngste Erdbeben in den USA seien eine Botschaft Gottes an die US-Politik, hat die ultrakonservative mögliche US-Präsidentschaftsbewerberin der Republikaner, Michele, Bachmann die Häme von Kommentatoren auf sich gezogen.

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„Ich weiß nicht, was Gott noch alles tun muss, um die Aufmerksamkeit der Politiker zu bekommen. Wir hatten ein Erdbeben, wir hatten einen Hurrikan. Er sagte; ‚Werdet ihr mir wohl endlich zuhören?‘“, hatte die von der erzkonservativen „Tea-Party“-Bewegung unterstützte Bachmann am Sonntag bei einem Auftritt in Florida gesagt.

Mindestens 40 Tote durch „Irene“

Die Zahl der Todesopfer durch „Irene“ ist in den USA und Kanada laut den jüngsten Angaben auf mindestens 40 gestiegen. Nach Behördenangaben und Medienberichten von Montag gab es in den USA Todesopfer in elf Bundesstaaten an der Ostküste. Ein weiterer Toter wurde aus Kanada gemeldet. Die meisten Opfer starben durch umstürzende Bäume oder Verkehrsunfälle in Zusammenhang mit dem Sturm, mehrere Menschen wurden von den Fluten mitgerissen.

„Irene“ hatte am Montag abgeschwächt Kanada erreicht, während in den USA die Aufräumarbeiten begannen. Beim Durchzug durch den Nordosten der USA hatte der Wirbelsturm Strommasten umgerissen, Bäume entwurzelt und Straßen überflutet. Die Behörden warnten, die heftigen Regenfälle im Gefolge des Sturms könnten möglicherweise noch tagelang anhalten. Millionen Menschen waren in den Vereinigten Staaten noch immer ohne Strom.

Auch Bewerbung „gottgewollt“

„Bachmann spricht mit Gott - schon wieder“, schrieb ein Kommentator der „Washington Post“ zu der Aussage von Bachmann und erinnerte daran, dass die Vertreterin der „Tea-Party“-Bewegung bereits ihre Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner als von Gott gewollt hingestellt hatte. Im „New York Magazine“ wurde Bachmann mit dem radikalen Fernsehprediger Pat Robertson verglichen und ihre Äußerung als „lächerlich“ bezeichnet. Medienberichten zufolge sagte die Politikerin inzwischen, ihre Äußerungen seien scherzhaft gemeint gewesen.

Umfrage: Bachmann an vierter Stelle

Bachmann hatte Mitte des Monats eine wichtige Testabstimmung der Republikaner im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur gewonnen. Inzwischen wurde sie in Umfragen allerdings überholt. Im Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur verlor der bisherige Spitzenreiter Mitt Romney nach Angaben der „Washington Post“ erstmals seine Führungsposition. Demnach besetzt laut einer Gallup-Umfrage jetzt der texanische Gouverneur Rick Perry den Spitzenplatz - und das, obwohl er erst vor zwei Wochen offiziell seinen Hut in den Ring geworfen hatte.

Und Perry führt dem Bericht von Donnerstag zufolge ganz klar vor Romney, dem Ex-Gouverneur von Massachusetts: mit 29 zu 17 Prozent. An dritter Stelle folgt demnach der Abgeordnete Ron Paul mit 13 Prozent, an vierter Bachmann mit zehn Prozent.

„Tea-Party“ als Zünglein an der Waage

Perry ist ein Vertreter der religiösen Rechten und seit Ende 2000 Gouverneur von Texas. Nach Experteneinschätzung kann er im Rennen um die Kandidatur auch auf Anhänger der „Tea-Party“-Bewegung bauen, die wiederum Romney skeptisch gegenüberstehen. Romney hat nach ihrer Auffassung als Gouverneur von Massachusetts deutlich liberalere Positionen vertreten als jetzt im Wahlkampf und gilt daher in den Augen vieler als Opportunist. Wer gewinnt, tritt im November 2012 aller Voraussicht nach gegen den demokratischen Präsidenten Barack Obama an, der sich der Wiederwahl stellt.

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