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Visionär des PC- und Mobilfunkmarkts

Steve Jobs hat mehr als einmal die Welt verändert. In den 70er Jahren stand er mit den ersten Apple-Rechnern an der Wiege der PC-Revolution. Zuletzt krempelte Apple unter seiner Führung mit dem iPhone den Mobilfunkmarkt um. Und mit dem Tablet-Computer iPad stutzen Apple und Jobs den Personalcomputer zurecht. Am Mittwoch ist er in San Francisco gestorben.

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Zwischendurch mischte er als Besitzer des Animationsstudios Pixar im Filmgeschäft mit und beschleunigte mit dem iPod den Wandel der Musikbranche. Mit seienm Rücktritt im August endete Jobs’ zweite Zeit an der Spitze von Apple. Die erste nahm ein jähes Ende 1985, neun Jahre nach der Firmengründung, als der Mitbegründer aus dem Unternehmen gedrängt wurde.

1997 als Retter geholt

Jobs baute danach das neue Unternehmen NeXT auf, das noch eine entscheidende Rolle für Apple spielen sollte. Als Apple 1997 vor dem finanziellen Ruin stand, wurde Jobs als Retter zurückgeholt - und brachte ein bei NeXT entwickeltes Betriebssystem mit, auf dem auch die heutige Software der iPhones und Mac-Computer basiert.

Der 56-jährig verstorbene Jobs wuchs als Adoptivkind in Kalifornien auf und entwickelte früh ein Interesse für Computertechnik. Das brachte den Studienabbrecher mit dem Hewlett-Packard-Mitarbeiter Steve Wozniak zusammen, mit dem er 1976 die Firma Apple gründete. In den Jahren davor interessierte sich Jobs unter anderem für Kalligraphie und Buddhismus und reiste durch Indien.

Steve Jobs mit einem MacIntosh im Jahre 1984

dapd

Jobs mit dem Apple Macintosh

1984 nach Streit aus Konzern gedrängt

Der Erfolg der ersten Apple-Computer machte Jobs schnell zum Millionär - doch sein steiler Aufstieg fand ein abruptes Ende. 1984 stellte er noch triumphal den Apple Macintosh, den ersten erfolgreichen Computer mit einer grafischen Bedienungsoberfläche, vor. Im Jahr darauf wurde er jedoch nach einem Strategiestreit und geschäftlichen Problemen aus seiner Firma gedrängt - von dem ehemaligen Pepsi-Cola-Manager John Sculley, den er selbst auf den Chefposten geholt hatte.

Es folgte eine schwere Zeit mit Enttäuschung und Selbstzweifeln, wie Jobs später erzählte - doch er scheint auch viele Lehren aus den negativen Erlebnissen gezogen zu haben. Nach seiner Rückkehr auf den Apple-Chefposten behielt er die Zügel fest in der Hand, versammelte um sich Topmanager, denen er vertraut, achtete stets auf ordentliche Gewinne und setzte seine Visionen gegen alle Zweifel durch, auch wenn es ihm zuweilen den Vorwurf einbrachte, eigenwillig und diktatorisch zu agieren. Der Erfolg gab ihm Recht: Apple sitzt auf einem Geldberg von mehr als 70 Milliarden Dollar und wetteiferte zuletzt mit dem Ölmulti Exxon Mobil um den Titel des wertvollsten Unternehmens der Welt.

Krebsdiagnose ließ Jobs kürzertreten

Diese wirtschaftliche Idylle wurde allerdings immer wieder von Gesundheitsproblemen gestört. 2004 wurde ihm ein Tumor in der Bauchspeicheldrüse entfernt - und Jobs sorgte für massive Verunsicherung bei Investoren, weil er die Krankheit erst nach der erfolgreichen Operation überhaupt öffentlich machte. Er bekannte später, dass ein Arzt ihm nach der Diagnose bereits empfohlen habe, seine Geschäfte zu regeln. 2009 nahm Jobs für ein halbes Jahr eine krankheitsbedingte Auszeit - erst spät wurde bekannt, dass er in dieser Zeit eine Spenderleber erhalten hatte.

Im November soll die ultimative Steve-Jobs-Biografie erscheinen, für die er sich ausgiebigen Interviews stellte.

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