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Branchenriesen kämpfen um Asien

Der Sportartikelgigant Nike läuft dem Erzrivalen adidas davon. Der US-Konzern hob nach zuletzt überraschend guten Geschäftszahlen seine mittelfristige Umsatzprognose an. Bis 2015 sollen die Erlöse nun auf 28 bis 30 Milliarden Dollar steigen, wie Finanzchef Don Blair kürzlich sagte.

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Bisher waren 27 Milliarden Dollar vorgesehen. Für die Kernmarke Nike sind allein 24 bis 25 Milliarden Dollar eingeplant - zuvor waren es 23 Milliarden. Den Rest sollen die kleineren Marken wie Converse, Umbro und Hurley beisteuern.

Steigende Rohstoffkosten trüben Ausblick

Im kürzlich zu Ende gegangenen Geschäftsjahr 2010/11 war der Nike-Umsatz um zehn Prozent auf 20,9 Milliarden Dollar geklettert, der Überschuss um zwölf Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar. Allerdings kämpft der Branchenprimus aus dem US-Bundesstaat Oregon stärker als die deutschen Konzerne adidas und Puma mit steigenden Rohstoff- und Produktionskosten. Die Rohertragsmarge war zuletzt deutlich rückläufig, was unter anderem durch Preissteigerungen aufgefangen werden soll.

Adidas und Puma ziehen sich hier aber bisher besser aus der Affäre. Eigentlich will adidas den Rückstand auf Nike verringern und den Umsatz bis 2015 auf 17 Milliarden Euro steigern. Umgerechnet wären das beim aktuellen Wechselkurs 24,5 Milliarden Dollar. Beide großen Anbieter setzen auf die Schwellenländer in Asien, Osteuropa und Lateinamerika. Nike betonte, vor allem die Nachfrage in China und Brasilien sei sehr stark.

Puma positioniert sich im Lifestyle-Bereich

Auch Puma hat sich für die nächsten Jahre viel vorgenommen. Der Abstand zu Nike und adidas ist aber immens. Puma setzt daher mehr auf Lifestyle, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Die Marke will ihren Konzernumsatz bis 2015 auf vier Milliarden Euro erhöhen.

Der langjährige Puma-Chef Jochen Zeitz, der kürzlich zum Puma-Mutterkonzern Pinault-Printemps-Redoute (PPR) wechselte, rechnet wegen des gewachsenen Umweltbewusstseins im Unternehmen mit steigenden Preisen für Sportartikel. Im Zuge der neuen Nachhaltigkeitsinitiative sei davon auszugehen, dass Kunden für Puma-Produkte künftig mehr zahlen müssten, sagte der 48-Jährige kürzlich der Tageszeitung „Die Welt“.

„Ich bin aber fest davon überzeugt, dass mit der Zeit in der gesamten Gesellschaft das Bewusstsein dafür reift, dass jeder seinen Beitrag leisten muss, wenn es darum geht, die Umwelt zu bewahren - Unternehmen, Politiker, aber auch die Konsumenten“, so Zeitz.

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