Pharmawirtschaft gibt Sozialversicherung neuen Rabatt
Die Pharmawirtschaft gewährt der Sozialversicherung auch künftig einen Nachlass bei den Preisen. Hauptverband der Sozialversicherungsträger und die Spitzen der Pharmaindustrie präsentierten heute bei einer Pressekonferenz einen Rahmenvertrag, der einen „freiwilligen Solidarbeitrag“ von insgesamt 82 Millionen Euro vorsieht. Die Summe wird über den Zeitraum 1. Juli 2011 bis Jahresende 2015 zur Verfügung gestellt.
Weniger Nachlass als bisher
Damit sinken diese freiwilligen Zuwendungen des Pharmabereichs de facto. Denn bei der vorigen Vereinbarung waren ebenfalls 82 Millionen zur Verfügung gestellt worden, das aber für einen Zeitraum von nur 3,5 Jahren.
Argumentiert wird damit, dass beim letzten Vertrag die Kostensteigerungsraten im Medikamentenbereich für die Sozialversicherung (und damit die zusätzlichen Verdienstmöglichkeiten für die Pharmabranche) noch wesentlich höher waren als zuletzt. Neu an der heute präsentierten Vereinbarung ist, dass 6,75 Millionen zweckgebunden für die Bereiche Kindergesundheit und Prävention verwendet werden müssen.
Medikamente als hoher Posten
Pharmig-Präsident Robin Rumler betonte, dass mit der Vereinbarung das Gesundheitssystem zukunftsfit gemacht werde. So könnten weitere Schritte in Richtung einer Lebenserwartung von 100 Jahren gesetzt werden.
Hauptverbandspräsident Hans Jörg Schelling verwies auf die Bedeutung der Arzneimittelkosten für die Kassen. Vom Gesamtbudget in Höhe von 14 Milliarden müssten alleine drei Milliarden für den Medikamentenbereich aufgewendet werden. Im Vergleich dazu: Der Posten für ärztliche Hilfe mache nur zwei Milliarden aus.