Starker Franken: Schweizer Nationalbank greift ein
Nach langem Abwarten hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) heute Maßnahmen gegen den starken Franken angekündigt. Sie strebe ab sofort einen Dreimonatslibor so nahe bei null wie möglich an und werde das Zielband entsprechend verändern, teilte sie mit. Zudem werde sie die Liquidität am Franken-Geldmarkt massiv erhöhen. Ein Franken kostete Mittwochfrüh in der Spitze bis zu 0,92 Euro.
Die SNB wird die Giroguthaben der Banken bei der Nationalbank von derzeit rund 30 auf 80 Mrd. Franken (72,4 Mrd. Euro) ausdehnen. Beim Dreimonatslibor, über den die SNB den Zins steuert, strebt sie einen tieferen Satz an. Sie verengt das Zielband von null bis 0,75 Prozent auf null bis 0,25 Prozent.
Seit der letzten vierteljährlichen Lagebeurteilung der SNB hätten sich die globalen Wirtschaftsaussichten und auch die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft eingetrübt. Bei Bedarf werde es zu weiteren Maßnahmen gegen den starken Franken kommen, schrieb die Bank. Er notierte Mittwochfrüh bei 1,10 zum Euro.
Der Libor (London Interbank Offered Rate) ist der Zinssatz, den Banken am Londoner Eurogeldmarkt für kurzfristige Ausleihungen an andere Banken verlangen.