„Wir sind zerstört“
Nach dem plötzlichen Tod von Amy Winehouse haben sich die Eltern der britischen Souldiva bei den Fans für deren Anteilnahme bedankt und zugleich um das Respektieren ihrer Privatsphäre gebeten. „Danke, dass Ihr hergekommen seid. Das bedeutet meiner Familie sehr viel“, sagte Mitch Winehouse am Montag vor dem Haus seiner Tochter in London.
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„Ihr Menschen, die Ihr hier steht: Ich kann Euch gar nicht sagen, was das für uns bedeutet. Es macht die Sache wirklich einfacher für uns“, sagte Mitch Winehouse im Londoner Stadtteil Camden und schüttelte die Hände einiger Fans seiner Tochter. „Amy ging es vor allem um eins im Leben: Liebe. Ihr ganzes Leben war ihrer Familie und ihren Freunden gewidmet. Wir sind zerstört, und ich bin sprachlos.“
In Tränen vor dem Haus der toten Tochter
Amy Winehouse war am Samstag im Alter von 27 Jahren tot in ihrem Wohnhaus aufgefunden worden. Die genaue Todesursache der schwer suchtkranken Sängerin ist weiterhin unklar. Seit Samstag kommen immer neue Fans nach Camden und legen im Gedenken an die exzentrische Sängerin Blumen und Karten nieder und entzünden Kerzen. Ihre Mutter machte am Montag mit dem Handy Fotos von dem Blumenmeer, beim Lesen der Botschaften für ihre Tochter brach sie in Tränen aus.
Auch Mitch Winehouse konnte die Tränen nicht zurückhalten. Der Londoner Taxifahrer hatte eine besonders enge Beziehung zu seiner Tochter. Mit seiner Begeisterung für Musik hatte er seit ihrer Kindheit einen tiefen Einfluss auf sie. Die Nachricht ihres Todes erreichte ihn am Samstag in New York, von wo er noch am Abend ein Flugzeug zurück nach London nahm. Der Vater hatte wiederholt besorgt über ein „langsames und schmerzhaftes Sterben“ seiner Tochter gesprochen, falls sie ihre Drogen- und Alkoholprobleme nicht in den Griff bekomme.
Familie bittet um Achtung der Privatsphäre
Ob - wie von vielen gemutmaßt - wirklich Drogen der Grund für den Tod der Souldiva waren, blieb zunächst unklar. Die britische Polizei erklärte lediglich, dass es noch am Montag eine Obduktion geben solle. Wann die Ergebnisse veröffentlicht werden, war offen. Tests auf Drogen und chemische Substanzen können Wochen dauern. Unter Berufung auf noch laufende Untersuchungen wurde seitens der Familie auch noch kein Termin für die Beisetzung festgelegt.
In einer eindringlichen Erklärung baten die Angehörigen um den Respekt ihrer Privatsphäre. „Sie hinterlässt ein gähnendes Loch in unseren Leben“, schrieb die Familie am Sonntag und bezeichnete die Verstorbene als „wunderbare Tochter, Schwester, Nichte“. Weiter hieß es: „Wir kommen zusammen, um ihrer zu gedenken, und wir wären für etwas Ruhe und Platz dankbar in dieser furchtbaren Zeit.“
Verkaufszahlen explodieren
In Erinnerung an ihr Idol wollten offensichtlich viele Fans noch einmal die Musik von Amy Winehouse hören. Über das Wochenende stiegen die Verkäufe der zwei Platten der Sängerin mit der markanten Stimme in Großbritannien nach Angaben der Musikindustrie um das 37-Fache. Winehouse galt vielen als beste Soulsängerin der Gegenwart.
Die fünffache Grammy-Gewinnerin hatte immer wieder mit Alkohol- und Drogeneskapaden auf sich aufmerksam gemacht. Berichten zufolge hatte sie erst im Juni einen Alkoholentzug in London abgeschlossen. Ende Juni hatte sie alle Konzerte ihrer für den Sommer geplanten Comeback-Tournee in Europa abgesagt. Zuvor hatten sie die Fans bei einem Konzert mit 20.000 Zuhörern in Belgrad ausgebuht, weil sie offenbar zu betrunken war, um zu singen.
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