Leblos in Londoner Wohnung gefunden
Die britische Sängerin Amy Winehouse ist mit nur 27 Jahren gestorben. Sie wurde am Samstagnachmittag in ihrer Wohnung im Norden Londons tot aufgefunden, teilte die Polizei am Samstag mit.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Winehouse wurde im Londoner Norden als Tochter jüdischer Eltern geboren und entdeckte schnell ihre Liebe zur Musik. Doch nach kurzer Zeit flog sie von der Talentschmiede Sylvia Young Theatre School, weil sie sich der Legende nach die Nase gepierct hatte. 2003 machte die Musikerin mit ihrem eigenwilligen Kleidungsstil und ihrem Debütalbum „Frank“ erstmals von sich reden.

Reuters/Alessia Pierdomenico
Unverwechselbarer Sound mit „Amy-Jazz“
„Ich will sehr berühmt werden und Lieder singen, die die Menschen für fünf Minuten ihren Ärger vergessen lassen“, schrieb Winehouse in jungen Jahren. Ihr „Amy-Jazz“, eine ebenso eigenwillige wie eingängige Mischung aus Jazz, Hip Hop, Soul und R’n’B, lebte besonders von der markanten Stimme der Sängerin und Songschreiberin. Internationalen Ruhm erreichte sie dann Ende 2006, als ihr zweites Album „Back to Black“ mit autobiografischen Hits wie „Rehab“ und „You Know I’m No Good“ erschien. Es regnete Preise und Kritikerlob, das Album verkaufte sich millionenfach.
Fünffache Grammy-Gewinnerin
Winehouse sollte ursprünglich den Titelsong zum James-Bond-Film „Ein Quantum Trost“ singen, aufgrund ihres damaligen Gesundheitszustandes wurde die Arbeit an dem Titel jedoch eingestellt. 2008 trat sie beim Benefizkonzert zu Ehren Nelson Mandelas an seinem 90. Geburtstag auf. Im selben Jahr wurde die Musikerin mit der Bienenkorb-Frisur und dem markanten Lidstrich als Wachsfigur im Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds verewigt.
Winehouse war insgesamt sechsmal für den Grammy 2008 nominiert und erhielt die Auszeichnung in fünf Kategorien. An der Grammy-Verleihung in Los Angeles konnte sie nur per Satellitenübertragung teilnehmen, da sie aufgrund ihrer Drogenprobleme zunächst kein Visum für die Einreise erhielt.
„Daliegen und weinen“
Die Sängerin hatte während ihrer kurzen Karriere - vor allem seit ihrer Ehe mit Blake Fielder-Civil - wiederholt mit Alkohol- und Drogenproblemen zu kämpfen. Neben Alkohol soll sie unter anderem auch Crack konsumiert, vom Rauchen der Droge soll sie Lungenprobleme bekommen haben. In Interviews hatte sie selbst gestanden, an Essstörungen zu leiden und sich selbst zu verletzen. „Daliegen und weinen“, sagte sie, sei eine häufige Beschäftigung.

AP/Alastair Grant
Winehouse starb in ihrer Londoner Wohnung.
Comeback misslang
2007 legte sie eine lange Pause ein. Nach mehreren Zusammenbrüchen begab sich die Sängerin 2008 in London in einen Drogenentzug. Im Juni 2011 versuchte sie ein Comeback. Nach einem Eklat in Belgrad, wo sie am 18. Juni 2011 offenbar zu betrunken zum Singen war, sagte die Sängerin Auftritte ab. Ihr werde „so viel Zeit gegeben, wie nötig“, damit sie wieder ihr Bestes geben könne, sagte ein Sprecher.
Am 24. Juli hätte sie in Wiesen spielen sollen. Erst kurz zuvor hatte Winehouse einen Alkoholentzug erfolgreich abgeschlossen. Winehouse hatte im Falle eines erfolgreichen Comebacks die Veröffentlichung eines dritten Albums geplant.
Links: