Schwarzes Gold brachte Wohlstand
Alaska ist mit seinen 1,7 Millionen Quadratkilometern der flächenmäßig größte Bundesstaat der USA. Gleichzeitig ist Alaska die größte Enklave der Welt, da es nur über kanadisches Staatsgebiet erreichbar ist. Durch seine enormen Bodenschätze gehört das Land trotz seiner geringen Einwohnerzahl zu den reichsten Staaten der USA.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Alaska gehört trotz seiner unwirtlichen Lage im hohen Norden zu den am frühesten besiedelten Gebiete von Nordamerika. Aus Sibirien kommend erreichten Nomaden schon vor 16.000 Jahren über die heutige Beringstraße den Kontinent. Von Norden her fand die Besiedelung dann bis nach Südamerika hinunter statt.
Pelzhändler als erste Kolonialmächte
Die ersten Europäer, die Alaska entdeckten, waren Russen. 1741 betrat Alexei Iljitsch Tschirikow als Erster den gefrorenen Boden am nordöstlichsten Zipfel Nordamerikas. Später übernahmen russische Pelztierhändler die Kontrolle über die nördliche Pazifikküste. Alaska wurde zur einzigen Überseekolonie Russlands, entpuppte sich aber als unrentabel und schwierig zu verwalten. Allein die Reise von St. Petersburg quer über das ganze Land dauerte mehr als ein halbes Jahr. Auch machten die Indigene, die Tlingit, den Russen zunehmend das Leben schwer. Nach dem verlorenen Krimkrieg entschloss sich Zar Alexander II. deshalb für den Verkauf der Kolonie.
Zum Schleuderpreis verkauft
Die Amerikaner erwarben das Land 1867 zum Schnäppchenpreis von 7,2 Millionen Dollar, das entsprach einem Quadratmeterpreis von 0,0004 Cent. Der damalige US-Außenminister William Seward musste sich für den Kauf viel Spott gefallen lassen, so wurde Alaska auch "Seward’s ice box („Sewards Gefriertruhe“) genannt. Das änderte sich aber bald, als auf dem Gebiet Gold gefunden wurde. 1968 brach dann endgültig der Geldregen über den nördlichsten US-Bundesstaat herein: In der Prudhoe Bay wurden riesige Erdölfelder entdeckt.
Erdöl als wichtigstes Geschäftsfeld
Das schwarze Gold wurde zur neuen Lebensader für das Land. 1977 ging die Trans-Alaska-Pipeline in Betrieb. Heute kommen 85 Prozent der staatlichen Einnahmen durch die Ausbeutung der Ölvorkommen. Auch die Bevölkerung profitiert direkt davon. So werden die Einnahmen durch den Alaska Permanent Fund verwaltet und der jährliche Gewinn zu gleichgroßen Teilen unter die Bewohner Alaskas verteilt. Das Ölgeschäft erlebte 1989 mit dem Unglück des Tankers Exxon Valdez einen herben Rückschlag. Das Öl verseuchte das empfindliche Ökosystem Alaskas für viele Jahre.
Jahrhundertelanger Kampf gegen Alkohol
Der Kampf Alaskas gegen den Alkoholmissbrauch ist fast so alt wie das Land selbst. Russische Pelzhändler brachten im 18. Jahrhundert riesige Mengen an Rum ins Land, das sie mit den Stammesführern gegen Felle und Leder tauschten. Bereits 1877 wurde die Einfuhr von Wein und Schnaps verboten, das Gesetz wurde jedoch von der Armee ignoriert. 1899 wurde das Verbot schließlich wieder aufgehoben, woraufhin sich die Zahl der Saloons um 80 Prozent erhöhte. 1918, zwei Jahre bevor die Prohibition in den USA erlassen wurde, stimmten die Einwohner von Alaska für das „Bone Dry“-Gesetz, das Herstellung, Verkauf und Genuss von Alkohol verbot. Der Effekt war in etwa der gleiche wie schon 1877.
Seit dem wurde das Gesetz immer wieder verschärft. 1995 verbot die Stadt Barrow komplett alle alkoholischen Getränke. Mittlerweile gibt es rund 70 „trockene“ Städte in Alaska. Seit 2007 haben die einzelnen Gemeinden auch die Möglichkeit darüber abzustimmen, ob auch der Besitz von Zutaten zur Alkoholerzeugung unter Strafe gestellt werden soll.
Links: