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Patrick Duffys Lebensrolle

Die schwarzen Locken von „Dallas“-Star Patrick Duffy, die ihn als Bobby Ewing in den 80er Jahren zierten, sind längst ergraut. Doch der Schauspieler, der bald auch in der neuen Staffel mitspielen wird, nimmt das Älterwerden offenbar gelassen hin.

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Der jüngere TV-Bruder des skrupellosen Fieslings J. R. (Larry Hagman) scherzte vor einigen Jahren kurz vor der 30. Jubiläumsparty der Hitseifenoper „Dallas“: „Larry und ich werden einen Becher Müsli essen, einen kleinen Schluck Pflaumensaft trinken und um neun Uhr im Bett liegen.“ Bei dieser kargen Alterskost blieb es bestimmt nicht.

Warum Duffy „seinen“ Bobby sterben ließ

In den USA lief das Familiendrama um Geld, Macht und Intrigen 14 Jahre lang ununterbrochen, 356 Folgen wurden in 67 Sprachen übersetzt und in 90 Ländern ausgestrahlt. Zwischendurch nahm sich Duffy allerdings eine Auszeit. Die Serie sei ihm zu unmoralisch geworden, begründete der Schauspieler seinen Ausstieg. Andere glaubten, dass ihn Hagmans deutlich höhere Gage ärgerte.

1985 ließen die Drehbuchautoren Bobby bei einem Autounfall sterben, doch Hagman konnte den Kollegen nach einigen Monaten zur Rückkehr bewegen. Bobby erschien plötzlich wieder unter der Dusche, und seine Frau Pam musste den Zuschauern erklären, sie habe alles nur geträumt. Am Schluss hatte Bobby das letzte Wort. Die Hitserie endete in den USA 1991 mit dem Knall eines Schusses auf den Ölmulti J. R. und Bobbys Worten: „Oh my God!“

Praktizierender Buddhist

„Dallas“ machte Duffy zum internationalen Star. Mit Mireille Mathieu nahm er 1983 das Lied „Together we are strong“ (Gemeinsam sind wir stark) auf, das prompt in die deutschen Singlecharts aufstieg. 1987 wurden der Schauspieler und seine „Dallas“-Kollegin Charlene Tilton mit einem „Bambi“ gefeiert. Im Jahr zuvor hatte Duffy einen schweren Verlust erlitten. Seine Eltern, die im US-Bundesstaat Montana eine Kneipe betrieben, wurden bei einem Raubüberfall von zwei Jugendlichen brutal getötet. Später sagte der praktizierende Buddhist, dass er keine Rachegedanken gegen die Mörder hege.

„Ich schlage keine großen Wellen“

Als Bobby feierte Duffy seine größten Erfolge, doch sein TV-Repertoire geht weit über „Dallas“ hinaus. Mit der Science-Fiction-Serie „Der Mann aus dem Meer“ hatte er in den 70er Jahren seinen ersten großen Auftritt. In der Sitcom „Eine starke Familie“ spielte Duffy von 1991 bis 1998 an der Seite von Suzanne Somers das Familienoberhaupt Frank. Drei Jahre lang war er in der Soap „Reich und Schön“ zu sehen, zudem in Fernsehfilmen wie „Eine verhängnisvolle Erfindung“ und „Too Good to Be True“. Ende 2006 stand er sechs Wochen lang in England in dem Weihnachtsmärchen „Aschenputtel“ auf der Bühne. „Ich bin einer der TV-Schauspieler, die Glück hatten“, sagte Duffy über seine Karriere. „Ich schlage keine großen Wellen, aber es ist ständig etwas in Bewegung.“

Duffys Privatleben hat mit den turbulenten Liebesdramen auf der Southfork Ranch wenig gemein. Seit 35 Jahren ist er mit Carlyn Rosser verheiratet, die er beim Studium in Seattle (US-Bundesstaat Washington) kennenlernte. Sie haben zwei erwachsene Söhne und zwei Enkelkinder. Das Paar lebt in Los Angeles und abseits von Hollywood in einer kleinen Stadt in Oregon.

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