Clooneys Sudan-Satellitenprojekt
Seit Jahren setzt sich US-Schauspieler George Clooney für die Demokratie im Sudan ein, zuletzt auch für die Durchführung des Unabhängigkeitsreferendums im Südsudan. Khartum warf Clooney immer wieder „Kriegstrommelei“ vor. Doch der Schauspieler zeigte sich immer unbeeindruckt und half mit, eine Satellitenüberwachung in der umkämpften Grenzregion zwischen Nord- und Südsudan zu organisieren.
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Die von Clooney initiierte Satellitenüberwachung soll vor gut einem Monat Kriegsverbrechen dokumentiert haben. In der Krisenregion Abyei seien schwere Verstöße gegen die Genfer Konvention erfasst worden, von denen einige als Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingestuft werden müssten, sagte Clooney dazu. Der Schauspieler sprach von staatlich gelenkten Vertreibungen und „ethnischen Säuberungen“ durch die Regierung des Nordens.

APA/EPA/Mohamad Messara
Clooney traf im Frühjahr den südsudanesischen Präsidenten Salva Kiir Mayardit.
„Norden torpediert Unabhängigkeit“
Der Norden würde sich laufend bemühen, die Unabhängigkeit des Südens zu torpedieren, so Clooney. Die militärische Auseinandersetzung um Abyei dreht sich auch um eine ölreiche Region. Clooney hatte Ende 2010 die UNO-Agentur UNOSAT, Google und Harvard-Experten dazu gebracht, den Sudan mit Satelliten aus 500 Kilometer Höhe zu überwachen. Clooney hatte auch vor dem Unabhängigkeitsreferendum im Frühjahr mit Beiträgen, etwa in der „Washington Post“, die internationale Gemeinschaft an ihre Mitverantwortung in der Sudan-Frage erinnert.
Bekenntnis zu politischem Engagement
Sein politisches Engagement bezeichnete Clooney bereits vor Jahren als „das Wichtigste“ in seinem Leben. Andere Beschäftigungen wie, ein neues Haus zu kaufen oder einen Film zu machen, seien dagegen nur selbstbezogene Dinge. „Sich aber politisch zu engagieren heißt, den Leuten in der Welt zu dienen“, so Clooney, der sich neben der Südsudan-Frage auch für die Lage in der weiterern sudanesischen Krisenregion Darfur engagiert hat.
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