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Bauarbeiter unter Trümmern

Beim Einsturz eines in Bau befindlichen Tribünendachs im Fußballstadion des FC Twente in der niederländischen Stadt Enschede sind mehrere Menschen verletzt worden. Sie seien mit Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte die Polizei mit. Ein Todesopfer wurde bestätigt.

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Das eingestürzte Dach war Teil einer gerade in Bau befindlichen Erweiterung der Zuschauertribünen in De Grolsch Veste, dem Heimatstadion des Fußballvereins FC Twente, bei dem auch der österreichische Stürmer Marc Janko unter Vertrag steht.

15 Verletzte, ein Toter

Beim Einsturz des Dachs wurde ein Arbeiter getötet. 15 weitere Menschen wurden bei dem Unglück verletzt, wie Bürgermeister Peter den Oudsten am Donnerstag mitteilte. Die Rettungskräfte könnten noch nicht ausschließen, dass unter den Trümmern noch Menschen liegen. Die Suche werde mit Spezialkameras fortgesetzt.

Eingestürztes Tribünendach im Stadion von Enschede

APA/ANP/Wesley

Das Dach begrub Bauarbeiter unter sich.

Zehn Verletzte wurden mit Rettungswagen in Krankenhäuser gebracht, zwei von ihnen hätten schwere Verletzungen erlitten. Die Ursache des Einsturzes blieb zunächst unklar. Zu der Rettung der Verletzten wurde neben mehreren Notarztwagen auch ein Traumateam mit Helikopter eingesetzt. Die Polizei sperrte mehrere Straßenzüge ab, um den Rettungskräften freie Fahrt vom und zum Stadion zu geben.

Die Ursache des Einsturzes blieb zunächst unklar. Architekten gaben an, dass beim Ausbau dieselbe Konstruktion verwendet wurde, mit der im Vorjahr die gegenüberliegende Tribüne ausgebaut worden war. Medienberichten zufolge könnte ein Kran die Dachkonstruktion beschädigt und zum Einsturz gebracht haben.

Erinnerung an Explosionskatastrophe 2000

Jan Bruins, der Sprecher des niederländischen Cupsiegers und Vizemeisters, fühlte sich an die Explosionskatastrophe von Enschede im Jahr 2000 erinnert: Bei dem Unglück in einer Feuerwerksfabrik waren 23 Menschen ums Leben gekommen, rund 1.000 wurden verletzt. „Wenn man überall Polizeiautos sieht, ist es das gleiche Gefühl“, so Bruins.

Innenaufnahme des De-Grolsch-Veste-Stadions in Enschede vor dem Umbau

GEPA/Pro Shots

Stadion vor dem Einsturz: Die Tribüne links im Bild sollte aufgestockt werden.

Augenzeugen hätten ihm gesagt, die Stahlträger seien wie Streichhölzer eingeknickt. „Es war ein unglaublich lauter Knall“, sagte ein anderer Augenzeuge, der zunächst ein Erdbeben vermutete. Panik sei ausgebrochen. Binnen zehn Minuten seien die ersten Rettungswägen angekommen.

Das Stadion sollte derzeit von 24.000 auf 30.000 Sitzplätze ausgebaut werden. Die Mannschaft befindet sich gerade auf Trainingslager. Ein für Samstag geplantes Testspiel wurde abgesagt.

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