Autoritär und hochgerüstet
Das Königreich Saudi-Arabien ist eine absolute Monarchie. Das Herrscherhaus beruft sich auf den Wahhabismus - eine puritanische Interpretation des sunnitischen Islam - und kooperiert eng mit Religionsgelehrten. Der Wüstenstaat verfügt über die größten bekannten Erdölvorkommen der Welt.
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Das Königreich wird von der Familie Saud beherrscht. Es gibt kein gewähltes Parlament. König Abdullah trägt den Titel „Hüter der beiden heiligen Stätten (in Mekka und Medina)“.
Die meisten Rüstungsgüter bezieht Saudi-Arabien aus den USA. Neben der regulären Armee stützt sich das Königshaus auf die Nationalgarde, deren Oberbefehlshaber Prinz Mutaib ist, ein Sohn von König Abdullah. Die saudi-arabische Armee gilt nach der israelischen als die schlagkräftigste in der gesamten Region. Sie verfügt über rund 2.500 Kampfpanzer, etwa 150 Kampfjet vom US-Typ F-15 und moderne Infanteriewaffen.
Drohungen in Richtung Iran
Der Irak hatte im 1. Golfkrieg 1991 Raketen auf Saudi-Arabien abgefeuert, die allerdings keinen sehr großen Schaden anrichteten. Die größte äußere Bedrohung sieht die Herrscherfamilie im Iran. Saudi-Arabien hat mit einem nuklearen Wettrüsten am Golf gedroht, sollte der Iran in den Besitz von Atomwaffen gelangen.
In Saudi-Arabien gibt es keine revolutionären Bestrebungen oder Massenproteste. Obwohl Demonstrationen generell verboten sind, hatte es jedoch in den vergangenen Monaten mehrfach kleinere Kundgebungen in der vorwiegend von Schiiten bewohnten Ostprovinz gegeben. Auch in der Hafenstadt Dschidda und in Riad kam es zu kleinen Aktionen von Aktivisten. Diese forderten unter anderem die Freilassung von Gefangenen.
Frauenprotest mit „Tag des Autofahrens“
Frauen versuchten mit einem „Tag des Autofahrens“ die Abschaffung des Frauenfahrverbotes durchzusetzen - allerdings ohne Erfolg. Die Kundgebungen wurden meist schnell von der Polizei beendet. Einige Demonstranten nahm die Polizei fest. Das Militär schritt nicht ein.
Allerdings hatte Saudi-Arabien im vergangenen März Angehörige der Nationalgarde nach Bahrain geschickt, um der dortigen Herrscherfamilie beizustehen, als diese Protestaktionen der Opposition mit Gewalt beenden ließ. In Großbritannien kritisierten Menschenrechtler daraufhin, dass britische Militärs bei der Ausbildung der Nationalgardisten geholfen hatten.
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