Hungerstreiks im Lager
Die syrischen Flüchtlinge in der Türkei werden langsam unruhig. Einige von ihnen riefen Anfang der Woche zu einem Hungerstreik auf, um eine bessere Versorgung zu erreichen. Die türkischen Behörden, die sich bisher allein um die Flüchtlinge in der Grenzprovinz Hatay kümmern, sollten auch anderen Hilfsorganisationen Zugang zu den Lagern verschaffen.
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Einer der Organisatoren des Hungerstreiks sprach zudem von wachsendem Druck zur Rückkehr „von innen und von außen“. Ein syrischer Helfer in der Türkei sagte, die Lage in den Lagern sei angespannt, weil sich in den vergangenen zwei Wochen etliche Mitarbeiter des syrischen Geheimdienstes unter die Flüchtlinge gemischt hätten. Diese stifteten Unruhe und gäben Informationen nach Damaskus weiter.
Nach seinen Informationen seien seit Beginn der Krise insgesamt rund 4.500 Flüchtlinge wieder nach Syrien zurückgekehrt. Die türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete am Montag, die Zahl der Flüchtlinge, die zwischenzeitlich bei über 11.000 gelegen hatte, sei inzwischen auf 9.900 gesunken.
Fünf Zeltstädte des roten Halbmonds
In der türkischen Grenzprovinz Hatay werden die Flüchtlinge in insgesamt fünf Zeltstädten des Roten Halbmonds aufgenommen. Ein weiteres Camp mit 800 Zelten, das Platz für 4.000 Menschen bieten soll, werde derzeit errichtet, hieß es. Zudem versorgen die türkischen Behörden die Menschen auf der syrischen Grenzseite nach eigenen Angaben weiterhin mit Nahrungsmitteln.
Unter schwierigen Bedingungen harren dort noch immer zahlreiche Menschen aus, die unentschlossen sind, sich angesichts einer ungewissen Zukunft auf die türkische Seite zu begeben und ihren Besitz zurückzulassen. An der Grenze leben sie unter freiem Himmel oder in notdürftig errichteten Unterständen aus Zweigen und Plastikplanen. Nahrungsmittel und Wasser sind knapp.
Kinder werden nach Erdogan benannt
Von 23 Kindern syrischer Flüchtlinge, die in den vergangenen zwei Monaten in der Türkei zur Welt kamen, hießen fünf Recep Tayyip oder Tayyip Erdogan zu Ehren des türkischen Regierungschefs, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Samstag. Damit wollten die Flüchtlinge ihrer Dankbarkeit dafür Ausdruck verleihen, dass die Türkei sie mit offenen Armen empfangen habe.
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