Mediengesetz: Linker Zeitung in Ungarn droht Verfahren

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Die linke ungarische Tageszeitung „Nepszava“ muss möglicherweise mit einem Verfahren wegen angeblicher Verstöße gegen das umstrittene neue Mediengesetz rechnen. Der Beauftragte für Medien- und Nachrichtenverbreitung, Jenö Bodonovich, beanstandet einen angeblichen Leserkommentar in der Onlineausgabe.

Der Kommentar bezog sich auf einen Artikel in der Zeitung, in dem es um den verstorbenen Ex-Staatspräsidenten Ferenc Madl ging.

Abhängig davon, wie „Nepszava“ nun reagiert, kann Bodonovich den Fall der Medienbehörde NMHH vorlegen. Nach dem Mediengesetz können Medien auch für redaktionelle Inhalte bestraft werden. Unklar ist bisher, inwieweit sich das auch auf Leserkommentare bezieht. Für wenig finanzkräftige Herausgeber wie jene der „Nepszava“ kann das den Ruin bedeuten.