Symbol für Umweltschutz
Greenpeace hat heute 2,8 Millionen Unterstützer und Büros in 40 Ländern. Die Geschichte der Organisation begann, als die „Phyllis Cormack“ vor 40 Jahren am 15. September 1971 in See stach. In den folgenden Jahren wurde Greenpeace zu einem Symbol des Kampfes gegen die Verschmutzung und Zerstörung der Erde.
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Der Ansatz - gewaltlos, aber sehr aktionistisch - hatte im Umweltschutz eine gewisse Vorreiterrolle. „Unsere Aktivisten wurden eingesperrt, unsere Kampagnen veränderten Gesetze - aber es waren immer die Argumente, die Greenpeace zum Erfolg führten“, so die Organisation.
Mit der Macht der Bilder zum Erfolg
Greenpeace arbeitet an vielen Fronten. Die Organisation führt Kampagnen in den Bereichen Klima, Chemie, Atomkraft und Atomwaffen sowie Meeres- und Urwaldschutz durch. Dabei bedienen sich die Umweltschützer nicht selten aufsehenerregender Aktionen. In schwindelerregender Höhe werden auf Fabriksschloten Plakate angebracht, Menschen ketten sich vor Gentechfabriken an, oder riesige Walfangschiffe werden mit winzigen Schlauchbooten am Weiterfahren gehindert. Denn die Aktivisten setzen ganz auf die Macht von Bildern.
Mururoa als Geburtsort von Greenpeace
Bilder waren es auch, die zur Entstehung von Greenpeace beitrugen. Die Aufnahmen des von französischen Soldaten zusammengeschlagenen Unternehmers David McTaggart sorgten unter Gegnern der französischen Atomtests auf dem Mururoa-Atoll für Empörung. Der Kanadier war 1972 mit seiner Yacht „Vega“ in die Sperrzone gefahren und von französischen Seeleuten verprügelt worden. Die Aufnahmen zeigten Wirkung und die französische Regierung gab kurz darauf bekannt, dass zumindest die oberirdischen Tests eingestellt werden. Gemeinsam mit Robert Hunter und Patrick Moore gründete McTaggart 1979 Greenpeace International.
„Rainbow Warrior“ versenkt
Für noch mehr Bekanntheit sorgte aber ein besonders dramatischer Vorfall. 1985, am Höhepunkt der Proteste gegen die Atomtests, wurde das Greenpeace-Schiff „Rainbow Warrier“ von französischen Geheimagenten im neuseeländischen Hafen Auckland versenkt. Auf dem alten Kutter, der notdürftig renoviert unter der Regenbogenflagge fuhr, war auch der Fotograf Fernando Pereira. Er kam bei der Aktion ums Leben. Die Agenten waren verhaftet und zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. Doch schon bald wurden sie nach Frankreich überstellt, wo sie befördert wurden und weiterhin für den Geheimdienst tätig waren.
„Keine Kampagne ohne klare Ziele“
Doch für Greenpeace war das der „Durchbruch“. Aus dem Netzwerk wurde eine weltweit operierende Organisation. 1994 fasste McTaggart die Statuten wie folgt zusammen: „Keine Kampagne sollte ohne klare Ziele begonnen werden; keine Kampagne sollte begonnen werden, ohne dass die Möglichkeit auf Erfolg besteht; keine Kampagne sollte begonnen werden, ohne dass man beabsichtigt, sie konsequent zu Ende zu führen.“
Greenpeace seit 1983 in Österreich
In Deutschland startete Greenpeace am 13. Oktober 1980 die erste Aktion: Mit einem kleinen Schlauchboot und einer von Elbfischern geliehenen Rettungsinsel blockierten „Regenbogenkrieger“ drei Tage lang den Giftfrachter „Kronos Titan“, der Dünnsäure in die Nordsee kippen wollte. Greenpeace Österreich folgte 1983. Im Jahr 2001 wurde Greenpeace in Österreich in das Regionalbüro Greenpeace in Zentral- und Osteuropa umgewandelt, um auch in den neuen EU-Ländern aktiv zu sein.
Kritik an starren Strukturen
Doch das rasante Wachstum der Organisation brachte auch Probleme. Immer wieder gab es in den vergangenen 20 Jahren Streit über den Führungsstil. Schon 1977 spaltete sich Paul Watson, einer der ersten Mitglieder von Greenpeace International und bis 1977 deren Vorsitzender, ab. Er verließ Greenpeace im Streit und gründete die Sea Shepherd Conservation Society. Ihm war die Organisation Greenpeace zu passiv und zu ineffizient. Auch Gründungsmitglied Moore ist heute nicht mehr bei Greenpeace. Er wirft der Organisation ideologische Verblendung vor, die in einer rigorosen Protesthaltung gipfelt.
Trotz des Wachstums seit den Anfängen weisen die „Regenbogenkämpfer“ den oft gebrauchten Vergleich vom Aufstieg zu einem „Ökokonzern“ strikt von sich. Die Organisation sieht sich weiter lieber als „David im Kampf gegen Goliath“, der auch in den kommenden 40 Jahren weitergeht.
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