Seit 100 Jahren Erbmonarchie
Der reiche Kleinstaat am Mittelmeer krönt ein ganz besonderes Jahr mit einer Märchenhochzeit: Anfang des Jahres beging Monaco sein 100-jähriges Jubiläum als konstitutionelle Erbmonarchie. Monaco hatte im Verlauf seiner Geschichte viele Herren. Zu ihnen zählen das einst mächtige Seefahrervolk der Phönizier, später kamen Griechen, Römer und Genueser.
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Seit mehr als 700 Jahren ist die Geschichte Monacos eng mit der Adelsfamilie Grimaldi verbunden. Ihr Ahnherr Francesco, selbst aus Genua stammend, vertrieb 1297 die Genuesen aus ihrer Festung und begründete die Herrschaft über das kleine Fürstentum am Mittelmeer. Seit 1612 tragen die früheren „Herren“ von Monaco den Fürstentitel.
Formell unabhängig wurde Monaco erst durch einen Patentbrief des französischen Königs von 1489. Die Souveränität war jedoch stark eingeschränkt. So stand Monaco unter französischer Schutzherrschaft, dann wieder unter spanischer und sardischer. Im Zuge der Französischen Revolution wurde das Land 1793 sogar kurze Zeit zu einem Teil der Republik Frankreich.
Casino und Oper begründeten Wohlstand
Im 19. Jahrhundert begann ein neues Zeitalter. 1861 verlor das Fürstentum zwar große Teile seines Staatsgebietes an Frankreich. Gleichzeitig erkannte Frankreich aber die Unabhängigkeit des Fürstentums an. Als Fürst Charles III. 1863 die Spielbank von Monte Carlo und später die Oper eröffnete, legte er den Grundstein für den heutigen Wohlstand. Seit 1929 zieht es auch Autosportfans zum Großen Preis von Monaco.
Im 20. Jahrhundert modernisierte Fürst Rainier III. das Land in seiner fast 56-jährigen Herrschaft gründlich. Internationale Aufmerksamkeit gewann Monaco, als Rainier 1956 die berühmte Hollywood-Schauspielerin Grace Kelly heiratete. Auch wegen steuerlicher Vorteile zog es danach immer mehr Reiche und Prominente ins Fürstentum.
Politische Signale aus dem Kleinstaat
Politisch setzte der Fürst ebenfalls Zeichen: Er trat den Vereinten Nationen und dem Europarat bei und übernahm den Euro als Zahlungsmittel. Durch Landgewinnung aus dem Meer vergrößerte er den zweitkleinsten Staat Europas um 40 Hektar auf 1,97 Quadratkilometer. Sein Sohn Albert II. hat sich nach seinem Amtsantritt 2005 besonders dem Schutz der Umwelt verschrieben.
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