Bayreuther Festspiele weisen Kritik an Kartenvergabe zurück

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Die Bayreuther Festspiele haben die Kritik des deutschen Bundesrechnungshofs an der bisherigen Kartenvergabe zurückgewiesen. Aus dem Bericht dürfe nicht geschlossen werden, dass ein Großteil der knapp 58.000 Karten verschenkt werde, sagte Festspielsprecher Peter Emmerich heute in Bayreuth.

Die „Rheinische Post“ hatte am Wochenende über einen Bericht der Behörde an den Haushaltsausschuss des deutschen Bundestages berichtet, laut dem im vergangenen Jahr nur 40 Prozent der Karten in den freien Verkauf gelangt seien und der Rest entweder als Freikarten oder feste Kontingente an Sponsoren und Prominente aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vergeben werde.

Karten von Gesellschaften gekauft

Die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth, die wie der Bund, der Freistaat Bayern und die Stadt Bayreuth zu je einem Viertel an der Festspiel GmbH beteiligt ist, erhalte knapp 14.000 Karten, betonte Emmerich. Diese würden von den Mitgliedern der Gesellschaft bezahlt.

Gleiches gelte für die 750 Karten für junge Studenten der Richard-Wagner-Stipendien-Stiftung und die rund 1.000 Karten für die Teilnehmer des Festivals junger Künstler. Auch die rund 250 Karten für die Ehrengäste der Eröffnungsvorstellung würden von der Stadt Bayreuth gekauft, so Emmerich.

Diese Kontingente seien bereits vor Jahrzehnten festgelegt worden. Eine Änderung sei nicht Sache der Festspielleitung, sondern des Verwaltungsrates, in dem Bund, Land, Stadt und die Gesellschaft der Freunde vertreten sind, ergänzte Emmerich. Er verwies darauf, dass sich die Mäzene mit jährlich rund drei Millionen Euro an den laufenden Kosten der Festspiele und den notwendigen Bau- und Sanierungsmaßnahmen beteiligen.

Lediglich 2.650 gratis vergeben?

Im vergangenen Jahr seien lediglich 2.650 Karten kostenlos abgegeben worden. Rund 1.000 seien an 300 Journalisten aus aller Welt gegangen, die über die Festspiele berichten. Hinzu kämen etwa 1.300 Dienstkarten für Mitwirkende. „Dies ist an jedem Theater der Welt so üblich“, so Emmerich. Der Rest der Freikarten gehe an Rollstuhlfahrer und die Türsteherinnen.