Vernichtende Kritik an FPÖ
Mit harscher Kritik haben die anderen Parteien auf den FPÖ-Parteitag in Graz reagiert. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache habe statt der angekündigten staatstragenden Rede „nur die übliche Schimpforgie gegen alles und jeden“ abgelassen, hieß es seitens der SPÖ. Die ÖVP sieht das von Strache präsentierte „Gruselkabinett“ als „gefährliche Drohung für die Stabilität und Sicherheit Österreichs“.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas sagte, dass der FPÖ-Versuch, sich als staatstragend darzustellen, kläglich gescheitert sei: „Burschenschaftspartei bleibt Burschenschaftspartei.“ Die Freiheitlichen hätten schon gezeigt, was passiere, wenn sie regierten: „Österreichische Steuergelder wurden verspekuliert, unter ihrer Regierungsbeteiligung war die Arbeitslosigkeit trotz Zeiten der Hochkonjunktur höher als heute nach der Weltwirtschaftskrise.“ Es fehle der FPÖ aber nicht nur an Inhalten, sondern auch an qualifiziertem Personal.
„Politischer Geisterfahrer“
Für ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch hat Strache „seine Ahnungslosigkeit deutlich zum Ausdruck gebracht“. Mit seiner Aussage, alle EU-Zahlungen Österreichs einstellen zu wollen, entlarve sich der FPÖ-Chef als „politischer Geisterfahrer": Denn mit der Einstellung der Zahlungen würden auf einen Streich wichtige Fördertöpfe für Österreich entleert und österreichische Unternehmen isoliert." In Straches Welt wäre Österreich eine einsame Insel“, so Rauch. Keinen einzigen zukunftsgerichteten Aspekt finde man im Programm der FPÖ, im Gegenteil: „Das Parteiprogramm strotzt vor rückwärtsgerichteten Positionen.“
„Rechtshysterisches Phrasengedresche“
Grünen-Vize Werner Kogler wandte sich gegen „rechtshysterisches Phrasengedresche“. Strache sei weder willig noch fähig zu regieren, sagte Kogler. Der FPÖ-Chef sei nicht einmal imstande, Programm und Personen zu präsentieren, die nur andeutungsweise etwas mit Regierungsarbeit zu tun hätten: „Denn die, die er nennt, kennt man nicht - und die, die er nicht nennt, stehen mit einem Fuß im Kriminal“, so Kogler.
„So viel Vergangenheit wie nie“
„So viel Vergangenheit wie nie“, urteilte BZÖ-Generalsekretär Christian Ebner. Österreich brauche „Zukunftsmacher keine zurückdenkende Marktschreier“, tadelte Ebner den freiheitlichen Obmann. Ob das neue Parteiprogramm mit seinen „mageren zwölf Seiten“ Inhalt und die „dünne Personaldecke“ überdies für eine etwaige Regierungsbeteiligung reichen würden, sei mehr als fraglich.
Links: