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Wieder schwere Explosionen in Tripolis

Im Westen Libyens haben die Rebellen in ihrem Kampf gegen die Truppen von Machthaber Muammar al-Gaddafi Boden gutgemacht. Sie brachten drei weitere Ortschaften an einer Straße in die Stadt Dschafran etwa 80 Kilometer von der Hauptstadt Tripolis entfernt unter ihre Kontrolle, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch berichtete.

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Das libysche Staatsfernsehen berichtete, bei einem NATO-Luftangriff seien zwölf Menschen getötet worden. Demnach griff die NATO einen Bus in der Stadt Kikla südlich von Tripolis an. Zwölf Insassen des Busses seien dabei als „Märtyrer“ gestorben.

Erneut Gaddafi-Residenz angegriffen?

Donnerstagfrüh wurde Tripolis Medienberichten zufolge neuerlich von einer Serie schwerer Explosionen erschüttert. Wie der arabische Nachrichtensender al-Jazeera online berichtete, stieg über der Residenz von Gaddafi eine Rauchsäule in den Himmel. Das Gelände auf dem Stützpunkt Bab al-Asisija war in den vergangenen Wochen immer wieder Ziel von NATO-Luftangriffen.

NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen und der britische Premierminister David Cameron vereinbarten bei einem Treffen, den Druck auf Gaddafi weiter zu verstärken. Dessen Truppen seien bereits deutlich geschwächt, sagte ein Regierungssprecher in London.

AU: Haben „moralische Verpflichtung“

Vertreter der Afrikanischen Union (AU) forderten dagegen im UNO-Sicherheitsrat eine Kampfpause und politische Verhandlungen. Man wolle eine „schnelle Lösung“ des Libyen-Konflikts und forderte den Weltsicherheitsrat in New York zum gemeinsamen Handeln auf. Sowohl die Vereinten Nationen als auch die Afrikaner seien „moralisch verpflichtet“, sich für ein Ende der Kämpfe einzusetzen, sagte Mauretaniens Außenminister Hamady Ould Hamady am Mittwoch vor dem höchsten UNO-Gremium.

Die humanitäre Situation der Libyer gebe Anlass zu „extremer Sorge“. Die Zivilbevölkerung leide „unbeschreiblich“. Ebenso betroffen seien Tausende Einwanderer und Gastarbeiter, die das Land fluchtartig verlassen hatten, sagte Hamady im Namen der AU.

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