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Libyen-Einsatz lässt Ausfuhren steigen

Die USA steigern ihre Rüstungsexporte im heurigen Jahr voraussichtlich um fast 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im laufenden Haushaltsjahr, das von Oktober 2010 bis September 2011 geht, rechne Washington mit einem Exportvolumen von 46,1 Milliarden Dollar (31,8 Mrd. Euro) an Rüstungsgütern, wie die zuständige Behörde DSCA am Freitag mitteilte.

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79 Prozent dieser Exporte würden von Staaten oder Organisationen finanziert, die als Kunden auftreten, der Rest falle unter militärische Hilfe und werde von den USA finanziert. Für Rüstungsexporte bedarf es einer Genehmigung durch die US-Behörde für Verteidigung, Sicherheit und Zusammenarbeit (DSCA), die dem Pentagon untersteht.

Liefergeschwindigkeit wichtiger als Preis

Nach Angaben von DSCA-Chef William Landay umfasste der Export von Rüstungsgütern aus den USA zu Beginn dieses Jahrtausends noch etwa zehn Milliarden Dollar, seit 2005 stieg der Umfang sprunghaft auf rund 30 Milliarden. Während die Kunden vor zehn Jahren noch auf günstige Preise geachtet hätten, gehe es inzwischen darum, schnell Nachschub für die laufenden Einsätze zu bekommen, etwa in Afghanistan.

Auch der Krieg in Libyen habe zu einer akuten Nachfrage geführt, sagte Landay. Mehrere an den Bombardierungen beteiligte Staaten hätten die DSCA kontaktiert, um ihre Munitionslager aufzufüllen. Die Behörde denke daher über eine Beschleunigung des Genehmigungsverfahrens nach.

Weltgrößter Waffenexporteur

Die USA sind die größten Waffenexporteure weltweit, gefolgt von Russland, Deutschland, Frankreich und Großbritannien, wie Daten aus dem Jahr 2009 zeigen. Zu den fünf Hauptabnehmerländern von Rüstungsgütern zählten in diesem Jahr demnach Indien, Singapur, Malysia, Griechenland und Südkorea.

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