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„Smoke Free Air“ per Gesetz

Seit Ende Mai gilt auch in den New Yorker Parks und an den Stränden der Metropole absolutes Rauchverbot. Wer dennoch mit einer Zigarette erwischt wird, muss zahlen. Mindestens 50 Dollar (35 Euro) sind nach Angaben der Stadt fällig, in besonderen Fällen können es aber auch 250 Dollar sein.

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Von dem strikten Rauchverbot sind die etwa 1.700 Parks und die gut 20 Kilometer Strand New Yorks betroffen. Auch der Herald und der Times Square zählen zu den rauchfreien Gebieten, in Gastgärten muss die Zigarette nach dem Kaffee ebenso in der Schachtel bleiben. Schon zuvor war Rauchen in Bars und Restaurants sowie in allen öffentlichen Gebäuden strikt verboten.

Verbot „setzt sich selbst um“

Schilder im Central Park hatten seit Wochen darauf hingewiesen, dass ab 23. Mai Schluss sei mit dem Qualm. Am Tag vor der Einführung des Verbots waren noch ein paar Zigaretten zu sehen, allerdings waren Raucher ohnehin schon seit Jahren die Ausnahme in den Parks. Die Stadtverwaltung erklärte deshalb auch, man werde ohne Strafen auskommen. Das Verbot werde sich „im Wesentlichen von selbst umsetzen“.

Der Stadtrat hatte Anfang Februar nach monatelanger heftiger Debatte beschlossen, die strikte Regelung einzuführen. „Das Verbot hilft uns, die Parks noch schöner zu machen“, hieß es von der Stadt. Studien hätten gezeigt, dass bei einem Abstand von einem knappen Meter das Passivrauchen unter freiem Himmel genau so schädlich sei wie in einem Raum.

Polizisten sind keine Rauchmelder

Es gab aber immer auch Widerstand: „Wir sind auf dem besten Weg in eine totalitäre Gesellschaft, wenn New Yorker gezwungen werden, sich solchen Regeln zu unterwerfen“, sagte Stadtabgeordneter Robert Jackson. Jackson ist selbst Marathonläufer und Nichtraucher. Auch die Polizei weigerte sich, als „Rauchmelder“ zu agieren. Strafen werden lediglich von den 200 Parkangestellten der Stadt verhängt.

Kritiker sahen in dem Gesetz einen weiteren Beweis der Bevormundung von Bürgern. Dass die Maßnahme „Smoke Free Air Act“ genannt wurde, veranlasste den britischen „Spectator“ zum bissigen Kommentar: Die Einschränkung von Freiheiten unter das Wort „free“ zu subsumieren, hätte sich auch Schriftsteller George Orwell in seiner utopischen Gehirnwäschediktatur des Jahres 1984 nicht besser ausdenken können.

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