Asche „reiste“ 9.400 Kilometer über Pazifik
Vulkanasche aus Chile lähmt den Flugverkehr bis nach Australien. Tausende Passagiere saßen nach australischen Medienberichten von Sonntag auf Flughäfen fest. Fluggesellschaften sagten sämtliche Flüge nach Tasmanien und zur Südinsel Neuseelands ab, insgesamt fielen Dutzende Verbindungen aus.
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Starke Westwinde hatten Asche des chilenischen Vulkans Puyehue über etwa 9.400 Kilometer von Südamerika über den Pazifik nach Australien getragen. Betroffene Passagiere befürchteten, dass sie möglicherweise noch tagelang festsitzen könnten.
Immer mehr Flughäfen dicht
Zunächst war noch versucht worden, mit anderen Flugrouten und Flughöhen der Vulkanasche in 6.000 bis 9.000 Metern Höhe auszuweichen. Bis Sonntag strich die Airline Qantas 22 Flüge, die Tochterfirma Jetstar rund 50. Neben dem Flughafen Hobart auf Tasmanien wurden auch in Neuseeland die Airports Christchurch, Queenstown und Wellington gesperrt. Später waren auch die ersten australischen Flughäfen betroffen. In Brisbane fielen die ersten Flüge aus, Melbourne und Auckland sind die nächsten in Mitleidenschaft gezogenen Destinationen.
Keine Entspannung in Sicht
Das Problem könnte sich sogar noch ausweiten: Meteorologen erwarten, dass der Wind die Asche weiter nach Norden über den australischen Kontinent verbreiten wird. Die Fluglinien hielten sich mit Prognosen zunächst zurück. Man werde die weitere Entwicklung abwarten und die Sicherheit habe absolute Priorität. Ein gestrandeter Passagier sagte der Zeitung „The Age“, man habe ihm mitgeteilt, die Flüge nach Tasmanien seien bereits bis Mittwoch gestrichen. Offizielle Statements der Fluglinien gibt es noch nicht.
Andrew Tupper vom Vulkanasche-Beratungszentrum in Darwin sagte, es sei das erste Mal seit 20 Jahren, dass Asche eines südamerikanischen Vulkans Australien erreiche.
Chaos im südamerikanischer Luftraum
Der rund 870 Kilometer südlich von Santiago de Chile gelegene Puyehue war vor einer Woche das erste Mal seit einem halben Jahrhundert wieder ausgebrochen. Die Aschewolke hatte am vergangenen Dienstag den Flugverkehr in weiten Teilen Südamerikas lahmgelegt. Zehntausende Passagiere saßen auf Flughäfen fest.

AP/Alfredo Leiva
Von Asche bedecktes Flugzeug in Argentinien
Im Süden Brasiliens wurden an einigen Flughäfen wie Porto Alegre aus Sicherheitsgründen am Freitagmittag nahezu alle Starts und Landungen abgesagt. Auch an den Großflughäfen Rio de Janeiro und Sao Paulo mussten Flüge gestrichen werden. Die beiden Flughäfen von Buenos Aires strichen vergangene Woche mit einer kurzen Entspannungsphase dazwischen zweimal sämtliche Flüge. Auch in Montevideo (Uruguay) und in Chile selbst brachte die Asche die Flugpläne gehörig durcheinander.
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