Zusatzgeld nicht bewilligt
300 Millionen Euro ab 2013 hatten die Universitäten zusätzlich pro Jahr gefordert, um den Status quo aufrechterhalten zu können. Geworden ist daraus nichts, dafür sinkt das Budget für Wissenschaft und Forschung. In dem Ende April vom Ministerrat verabschiedeten Finanzrahmen für die Jahre 2012 bis 2015 ist für diesen Bereich ein Minus von 2,1 Prozent - 3,729 Mrd. Euro statt 3,81 Mrd. Euro - geplant.
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Bei den Unis ist bereits Sparen angesagt. Viele planen bereits konkrete Einsparungen und verlängerten gesetzte Maßnahmen wie Aufnahmestopps.
An der größten Hochschule des Landes, der Universität Wien, müssten ohne konkrete Budgetzusagen im Herbst 20 Millionen Euro eingespart werden, „und nicht erst ab 2013“, wie eine Sprecherin der Uni betonte. Jeweils die Hälfte dieser Einsparungen betreffen den Sach- und den Personalaufwand.
Berufungsstopp verlängert
An der Technischen Universität Graz steht Rektor Hans Sünkel schon „seit mehreren Monaten auf der Bremse“. Der Berufungsstopp für Professoren werde verlängert. Auch an der Medizinischen Universität Wien werden seit Anfang des Jahres freiwerdende Stellen nicht mehr nachbesetzt. Sollte das Budget ab 2013 nicht erhöht werden, wären davon zwischen 150 und 200 Stellen betroffen. Insgesamt würden der Uni 30 bis 40 Millionen Euro pro Jahr fehlen.
In der Forschung könnte in den kommenden zwei bis drei Jahren die Auflösung von Instituten nötig werden und vor allem im klinischen Bereich, wo die Uni die Routineversorgung im AKH übernehme, wäre es „heikel“, befürchtet Rektor Wolfgang Schütz.
Kommt die Studienplatzfinanzierung?
Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) tritt vehement für eine Studienplatzfinanzierung ein. Dabei wird den Unis pro Studienplatz eine gewisse Summe zur Verfügung gestellt. Das System gibt es bei den Fachhochschulen bereits seit 15 Jahren. Die SPÖ wehrt sich dagegen. Denn der Haken vor allem für die Befürworter des freien Hochschulzugangs: Im Normalfall wird dabei auch die Zahl der Studienplätze beschränkt.
Derzeit wird in Österreich die Unifinanzierung durch ein auf zwei Töpfe verteiltes Globalbudget organisiert: 80 Prozent werden über die dreijährigen Leistungsvereinbarungen zwischen den einzelnen Unis und den Bund an die Hochschulen verteilt.
Inhalt sind primär die von der Universität zu erbringende Leistung wie strategische Ziele, Profilbildung, Universitäts- und Personalentwicklung, Forschung, Studien und Weiterbildung sowie gesellschaftliche Zielsetzungen bzw. die Finanzierung durch den Bund. 20 Prozent werden über ein „formelgebundenes“ Budget vergeben, bei dem Indikatoren wie die Veränderungen der Anzahl der prüfungsaktiven Studenten und der Studienabschlüsse, die Erfolgsquote der Studierenden oder die Einnahmen aus Forschungsprojekten herangezogen werden.
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