IAEA: Japan hat Tsunami-Gefahr unterschätzt
Japan hat nach Einschätzung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) die Gefahr für das Küstengebiet am Atomkraftwerk Fukushima I durch einen massiven Tsunami unterschätzt. Das geht aus dem Entwurf eines Berichts der IAEA zur Atomkrise hervor, den ein IAEA-Team heute der japanischen Regierung in Tokio überreichte.
Der 14 Meter hohe Tsunami infolge des Megabebens vom 11. März sei ganz offensichtlich die direkte Ursache für das Desaster im AKW Fukushima I, sagte der Chef des IAEA-Teams, Michael Weightman, laut Medien. Sein 18-köpfiges Team hatte zehn Tage lang in Japan die schwerste Atomkatastrophe seit Tschernobyl untersucht.
Bessere Kommunikation eingefordert
In der Zusammenfassung ihres Berichtsentwurfs lobte die IAEA den Umgang Japans mit der Krise als „beispielhaft“, mahnte aber laut der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo zugleich eine bessere Kommunikation an. Zudem sprach sich das Team für die Schaffung einer unabhängigen Atomaufsicht aus.
Infolge des Bebens und des Tsunamis wurden die Reaktoren des AKW schwer beschädigt. Die Brennstäbe sollen größtenteils geschmolzen sein. Noch immer tritt aus der AKW-Ruine radioaktive Strahlung aus. Wann die Anlage unter Kontrolle gebracht werden kann, ist derzeit noch nicht absehbar.