Schweden rätseln: Ingmar Bergman als Baby vertauscht?

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Neue DNA-Analysen haben in Schweden Rätselraten über die Herkunft von Regisseur Ingmar Bergman ausgelöst. Der 2007 gestorbene Regisseur („Szenen einer Ehe“, „Fanny und Alexander“) sei als Baby vertauscht worden, behauptet die Autorin und Bergman-Nichte Veronica Ralston in einem neuen Buch. Er sei in Wirklichkeit nicht das leibliche Kind der von ihm ein Leben lang innig geliebten Mutter Karin Bergman.

Als wichtiges Indiz veröffentlichte Ralston in dieser Woche in der Zeitung „Dagens Nyheter“ Analysen von Bergmans und von ihrer eigenen DNA. Danach sind beide leiblich eindeutig nicht miteinander verwandt. Das würde bedeuten, dass Ralstons Mutter, eine Schwester Bergmans, nicht dieselbe Mutter haben kann wie der weltberühmte Film- und Theaterregisseur.

Mankell will gründliche Untersuchungen

Nach Überzeugung Ralstons wurde Bergman kurz nach seiner Geburt in Uppsala 1918 als Baby vertauscht, als die Mutter nach einer sehr schweren Geburt einen schwer kranken Sohn zur Welt gebracht hatte. In Schwedens führenden Zeitungen äußerten sich am Freitag andere Verwandte des mehrfachen Oscar- und Cannes-Preisträgers zurückhaltend zu den neuen Theorien.

Der Sohn Daniel Bergman meinte in „Dagens Nyheter“, er habe nichts gegen neue DNA-Analysen, um die Frage eindeutig zu klären: „Für mich ist das aber nicht wichtig.“ Der mit der Bergman-Tochter Eva verheiratete Krimi-Autor Henning Mankell sagte in „Svenska Dagbladet“: „Das muss noch weit gründlicher untersucht werden. Es kann schon stimmen.“ Mankell arbeitet derzeit an einer TV-Serie über Bergmans Leben.