Twitter will TweetDeck-Client weiter pflegen

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Der Kurznachrichtendienst Twitter hat gestern die bereits am Anfang der Woche kolportierte Übernahme der Client-Software TweetDeck offiziell bestätigt. Preis wurde keiner genannt. Gerüchten zufolge soll Twitter zwischen 40 und 50 Mio. Dollar bezahlt haben.

In einem Blogposting auf der Twitter-Website trat Twitter Befürchtungen entgegen, wonach der viel genutzte Client nach der Übernahme eingestellt werden könnte: „Wir werden weiterhin in das TweetDeck investieren, das die Nutzer kennen und lieben.“ TweetDeck biete unter anderem Werbern eine mächtige Plattform, um Gespräche von Interesse in Echtzeit verfolgen zu können. Das wolle man bewahren.

Kampf um die Werbung

TweetDeck-Gründer Iain Dodsworth schrieb im Gegenzug, dass Veränderungen zwar unvermeidbar sein könnten, grundsätzlich sollen aber das Team, die Ausrichtung und auch der Firmensitz in London weiter bestehen bleiben. TweetDeck ist eine populäre Twitter-App für die Desktop-Betriebssysteme Windows, Mac und Linux sowie die Smartphone-Betriebssysteme iOS und Android.

Twitter hatte zuletzt ein eher gespanntes Verhältnis zu den Softwareentwicklern, die Apps für den Dienst programmieren. Die Firma versucht, möglichst viele Nutzer direkt zu erreichen, etwa über die Twitter-Website oder die hauseigenen Smartphone-Apps. Dabei geht es vor allem um die Möglichkeit, Werbungen im Umfeld der Mitteilungen zu schalten - ein Weg wie Twitter, aber auch die Softwareentwickler hoffen, mit dem Dienst Geld zu verdienen.

Datenweitergabe mit Information der Nutzer

In Paris sagte der für Europa zuständige Manager Tony Wang heute, dass Twitter seine Nutzer vor einer Weitergabe von Daten an den Staat informieren will. Das heiße nicht, dass die Strafverfolgungsbehörden die benötigten Informationen nicht bekämen. Aber der Prozess werde in die Gerichte verlegt und dort ausgetragen. Damit sollen die Nutzer die Möglichkeit bekommen, sich zu verteidigen.