Seit 1970 auch in Österreich
Seit 1961 setzte sich Amnesty International (AI) weltweit für Menschenrechte ein. Am 18. Mai feiert die Organisation ihren 50. Geburtstag. Von der Gründung bis zum diesjährigen Jubiläum konnte Amnesty viele Erfolge verbuchen. Nachfolgend ein Überblick.
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1961: Als zwei portugiesische Studenten zu sieben Jahren Haft verurteilt werden, weil sie auf die Freiheit angestoßen haben, macht der britische Rechtsanwalt Peter Beneson seinem Ärger Luft. In dem Bericht „The Forgotten Prisoners“ („Die vergessenen Gefangenen“) für die britische Zeitung „The Observer“ ruft Beneson Menschen in aller Welt auf, sich friedlich für die Freilassung von gewaltlosen politischen Gefangenen einzusetzen - die Geburtsstunde von Amnesty International.
In einem ersten internationalen Meeting mit Delegierten aus Belgien, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Irland, der Schweiz und den USA wird der Beschluss gefasst, eine „permanente internationale Bewegung zur Verteidigung von Meinungs- und Religionsfreiheit“ zu etablieren.
1962: Die erste Forschungsreise führt Amnesty nach Ghana. Es folgen Missionen in die Tschechoslowakei, nach Portugal und Ostdeutschland.
1964: Peter Beneson wird offiziell AI-Präsident. Die Vereinten Nationen (UNO) gewähren der Organisation „beratenden Status“.
1965: Erste Berichte werden publiziert, eine UNO-Resolution zur Abschaffung der Todesstrafe für politische Vergehen wird von AI unterstützt.
1967: Eric Baker wird neuer Generaldirektor von AI.
1968: Martin Ennals wird erster Generalsekretärs von AI.
1969: Die UNO-Bildungsorganisation UNESCO gewährt AI beratenden Status. Seit der Gründung vor acht Jahren wurden 2.000 Häftlinge befreit.
1970: Am 4. Mai wird Amnesty International Österreich gegründet.
1972: Amnesty startet die erste weltweite Kampagne gegen Folter.
1973: Erste „Urgent Action“ (Eilaktion) für den politisch inhaftierten brasilianischen Professor Luiz Basilio Rossi. Rossi meinte später: „Ich wusste, dass mein Fall nun bekannt war, dass sie mich nun nicht mehr töten konnten. Der Druck auf mich ließ nach und die Bedingungen verbesserten sich.“
1975: Die UNO verabschiedet eine Deklaration gegen Folter und andere Grausamkeiten, unmenschliche und entwürdigende Behandlung oder Bestrafung. Sie tritt 1987 in Kraft.
1977: Amnesty erhält erstmals Friedensnobelpreis.
1978: Es folgt die Auszeichnung mit dem UNO-Menschenrechtspreis.
1980: Der Schwede Thomas Hammartberg übernimmt das Amt des Generalsekretärs.
1984: Nach einer zweiten Kampagne gegen Folter wird die Konvention gegen Folter von der UNO-Generalversammlung verabschiedet.
1985: Flüchtlingsarbeit wird zu einem der Schwerpunkte.
1986: Der Brite Ian Martin wird Generalsekretär.
1989: Start einer Kampagne gegen Todesstrafe.
1992: Als der Senegalese Pierre Sane neuer AI-Generalsekretär wird, hat die Organisation bereits mehr als eine Million Mitglieder.
1998: Nach mehreren Themenkampagnen - u. a. für Frauenrechte und gegen den Handel mit Folterinstrumenten - nimmt AI den 50. Jahrestag der Unterzeichnung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte zum Anlass, eine weltweite Kampagne für deren Einhaltung („Get Up, Sign Up!“) zu starten.
2000: Amnesty organisiert mit Stoptorture.org (www.stoptorture.org) seine erste digitale Kampagne.
2001: Die Bengalin Irene Khan ist die erste Frau und erste Person muslimischer Religion im Amt der Generalsekretärin.
2004: Start der internationalen Kampagne „Hinsehen und Handeln - Gewalt gegen Frauen verhindern“.
2005: Am 25. Jänner stirbt Gründer Beneson im Alter von 83 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. Seine Organisation zählt nunmehr zwei Millionen Mitglieder und viele weiter Unterstützer.
2006: Nachdem Amnesty 2003 gemeinsam mit Oxfam und dem International Action Network on Small Arms (IANSA) eine gemeinsame „Globale Kampagne zur Kontrolle von Waffen“ startete, beschließt die UNO, an einem diesbezüglichen Vertrag zu arbeiten.
2007: Die UNO-Generalversammlung verabschiedet die allererste Resolution für ein globales Moratorium für die Todesstrafe.
2008: Den 60. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte feiert Amnesty mit der Aktion „Fire Up!“. Weltweit versammeln sich Menschen, um eine Kerze zu entzünden und für Menschenrechte zu demonstrieren.
2010: Salil Shetty aus Indien wird der achte Generalsekretär.
2011: AI feiert mit mittlerweile mehr als drei Millionen Mitgliedern und Unterstützern in über 150 Ländern und Territorien seinen fünfzigsten Geburtstag.
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