Männer entdecken Reisen später
Geht es um die Urlaubsplanung, haben die Österreicher quer durch alle Altersgruppen relativ ähnliche Grundansprüche: Sonne, Erholung, und das Preis-Leistungsverhältnis muss stimmen. Abgesehen davon zeigen sich allerdings auch einige deutliche Unterschiede in den Urlaubswünschen. Junge Frauen etwa sind deutlich reisefreudiger als ihre männlichen Altersgenossen.
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Wenn junge Frauen nicht verreisen, dann habe das in erster Linie finanzielle Gründe, heißt es in der Studie des Instituts für Freizeit- und Tourismusforschung (IFT) unter dem Titel „Jung und alt im Reisevergleich“, die Mitte Mai veröffentlicht wurde.
Dabei stehen zwar zumeist Sonne, Strand und Erholung im Vordergrund, aber auch Bildungs- und Städtereisen sind äußerst beliebt. Männer sind in diesem Punkt scheinbar deutlich bequemer, während bei jungen Frauen laut der Erhebung auch der Wunsch nach dem „Kennenlernen von Städten und Metropolen“ besteht - am besten, wenn die Sonne scheint. Sie sind nämlich erklärte Schlechtwettermuffel.
Junge auch zu Abstrichen bereit
Auffallend ist, dass junge Menschen beiderlei Geschlechts ihren Urlaub scheinbar sehr gerne in Österreich verbringen. Geht es ins Ausland, sind bei Frauen Italien, Kroatien und die Türkei die beliebtesten Destinationen, bei Männern Italien, Griechenland und Spanien. Für beide muss, schließlich stehen sie noch nicht im Erwerbsleben oder erst am Anfang desselben, das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen. Ist die Reisekasse knapp bemessen, werden Abstriche bei den Nebenausgaben gemacht, oder man geht auf Last-Minute-Schnäppchenjagd.
„Unterschiede überraschend deutlich“
Für die Studie hat das IFT die Ergebnisse seiner jährlichen Tourismusanalyse über einen längeren Zeitraum zusammengefasst, um der Frage nachzugehen, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten es im Reiseverhalten der Österreicher über 65 bzw. unter 24 gibt. „In der Jugend und im Alter sind die Unterschiede im Reiseverhalten von Frauen und Männern doch überraschend deutlich“, lautet ein Fazit daraus.
Ab 45 ähnliche Ansprüche
Relativ ähnliche bis übereinstimmende Ansprüche zeigen sich laut der Erhebung bei den 25- bis 45-Jährigen. In dieser Gruppe reisen annähernd gleich viele Frauen wie Männer, insofern nicht ganz überraschend da Beruf und Kinder doch einige Abstriche, etwa hinsichtlich Dauer und Art des Urlaubs, verlangen: „In der Berufsphase bestimmt die Partnerschaft das grundsätzliche Reiseverhalten offensichtlich wesentlich mit: Man verreist miteinander. In dieser Lebensphase unterscheiden sich daher auch Urlaubsziel und Urlaubsart kaum.“
Männer entdecken das Reisen später
Ab 45, heißt es in dem Papier des IFT, entwickelt sich das Reiseverhalten dann wieder unterschiedlich. Während es Männer ab diesem Alter stärker in die Ferne zieht, nimmt die Reiselust bei Frauen langsam ab. Ab 65 lässt die Reiselust bei Frauen dann deutlich nach. Beinahe ein Viertel in dieser Altersgruppe reist überhaupt nicht mehr. Laut der Studie sind dafür vor allem gesundheitliche, aber auch finanzielle Gründe ausschlaggebend, und zwar für beide Geschlechter.
Die Top Fünf der Urlaubsaktivitäten
Sowohl Frauen als auch Männer verbringen ihren Urlaub bevorzugt in Österreich, Wert wird auf Qualität des (Freizeit-)Angebots gelegt. Der Faktor Preis - Leistung spielt eine ähnlich wichtige Rolle wie bei den Jungen, Abstriche werden aber nicht mehr so gerne in Kauf genommen - „bevor sie im Urlaub selbst sparen, verzichten sie lieber ganz auf eine Reise“.
Generell, so ein weiteres Ergebnis der Studie, für die über 5.000 Personen über 15 Jahren befragt wurden, liegt Österreich als Reisedestination bei allen Gruppen vorne. Beliebteste Aktivitäten sind Bade-, Sonnen- und Entspannungsurlaub, der klassische Familienurlaub, Gesundheitsurlaub, aber auch Wandern sowie Städte- und Kulturreisen.
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