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US-Bericht: Sinaloa-Kartell an die Spitze

Das berüchtigte Sinaloa-Kartell wird laut einem US-Bericht in diesem Jahr voraussichtlich zur mächtigsten Drogenbande Mexikos aufsteigen.

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Dank des Zusammenschlusses mit den rivalisierenden Kartellen El Golfo und La Familia im vergangenen Jahr könnte das Sinaloa-Kartell 2011 zur dominierenden Kraft des organisierten Verbrechens in ganz Mexiko werden, schreibt das auf die Analyse von Geheimdienstinformationen spezialisierte US-Unternehmen Stratfor in seinem Anfang des Jahres in Mexiko vorgestellten Bericht.

Das Sinaloa-Kartell wird von Joaquin „El Chapo“ Guzman geführt, einem der meistgesuchten Drogenbosse in Mexiko. Es hat seine Hochburg im Bundesstaat Sinaloa im Nordwesten des Landes. Anfang 2010 verbündete es sich mit seinen vor allem am Golf von Mexiko und im westlichen Bundesstaat Michoacan aktiven Rivalen.

Unbarmherziger Krieg gegen Los Zetas

Seitdem führen sie gemeinsam einen unbarmherzigen Krieg gegen das von früheren Elitesoldaten gegründete Kartell Los Zetas. Stratfor macht vor allem den Krieg zwischen den neuen Verbündeten und Los Zetas für den beispiellosen Anstieg der Gewalt in Mexiko verantwortlich. Allein im vergangenen Jahr wurden demnach über 14.000 Menschen im mexikanischen Drogenkrieg getötet - das ist fast die Hälfte der 30.200 Menschen, die seit Beginn einer Militäroffensive gegen Drogenbanden vor rund vier Jahren umkamen.

Nach Einschätzung der Stratfor-Experten brauchte Präsident Felipe Calderon Hilfe von außen, um den Drogenfluss in die USA zu kappen. Dagegen spreche jedoch die in Mexiko tief verwurzelte Abneigung gegen ausländische Interventionen.

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