Wurzeln liegen im 19. Jahrhundert
Die Konflikte zwischen Iren und Briten haben jahrhundertealte Wurzeln. Hauptursache ist die Eroberungs- und Siedlungspolitik der Briten. 1801 wurde Irland endgültig in das Vereinigte Königreich Großbritannien eingeliedert und verlor sein eigenes Parlament - der Auftakt für lange, blutige Konflikte.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
19. Jahrhundert: Mit dem Erstarken des Nationalismus in Europa gewinnen Bewegungen für ein unabhängiges Irland an Boden. Ein Riss geht durch die Bevölkerung. Auf der einen Seite stehen eingesessene, katholische Iren, oft arm und bäuerlich geprägt. Auf der anderen Seite stehen protestantische Kolonialherren, häufig wohlhabende Vertreter des neuen Industriezeitalters.
20. Jahrhundert: 1916 beginnt mit dem Osteraufstand der irischen Bewegung Sinn Fein der bewaffnete Kampf für ein unabhängiges Irland. Britische Truppen schlagen den Aufstand brutal nieder. Sinn Fein und auch die Irisch Republikanische Armee (IRA) bekommen enormen Zulauf.
1918 bis 1921: Bei Unterhauswahlen 1918 gewinnt Sinn Fein 80 Prozent der irischen Mandate, gründet ein irisches Parlament und ruft eine irische Republik aus. Das britische Parlament erklärt alle Aktionen für illegal. Der irische Unabhängigkeitskrieg beginnt.
1921: Teilung Irlands. Der Süden wird als Freistaat Irland unabhängig von der britischen Krone. Nordirland mit seinem großen Anteil protestantischer Bevölkerung bleibt Teil Großbritanniens. Die Katholiken Nordirlands fühlen sich von Anfang an diskriminiert.
1949: Nach dem Zweiten Weltkrieg garantiert Großbritannien Nordirland den Verbleib beim Königreich - auch als Dank für Kriegshilfe. Der Süden, der im Krieg neutral geblieben ist, erklärt sich bereits 1948 zur eigenständigen Republik Irland.
1972 bis 1998: Protestantische und katholische Gruppierungen in Nordirland radikalisieren sich immer mehr. Die Unruhen entladen sich am 30. Jänner 1972 im „Bloody Sunday“ (Blutsonntag). Britische Soldaten erschießen 14 katholische Demonstranten in der nordirischen Stadt Londonderry. Die IRA erhält Zulauf. Rund 3.000 Menschen sterben bei Anschlägen, 1979 auch Lord Mountbatten, der Onkel von Prinz Philip.
1994: Die IRA ist zu einem Waffenstillstand bereit.
1998: Das Karfreitagsabkommen vom 10. April beendet den Konflikt in und um Nordirland. Irland verzichtet auf eine Wiedervereinigung.
21. Jahrhundert: Die IRA erklärt den „bewaffneten Kampf“ 2005 endgültig für beendet. Im Namen der britischen Regierung entschuldigt sich Großbritanniens Premierminister David Cameron 2010 für die tödlichen Schüsse beim „Bloody Sunday“.
Links: