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Neue Parks, sauberes Wasser

Rund 840 Kilometer Ufer umgeben New York - „mehr als Seattle, San Francisco, Chicago und Portland zusammen“, wie Bürgermeister Michael Bloomberg stolz betont. Für Jahrzehnte seien aber zu viele New Yorker davon ausgesperrt gewesen. Das ändert die Stadtverwaltung nun - mit schöneren Ufern, renovierten Hafenanlagen und vor allem sauberem Wasser.

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In der „Vision 2020“ wurden 130 Projekte und Ideen für die Gestaltung der städtischen Küste gesammelt. 700 Millionen Dollar (rund 495 Mio. Euro) stehen für „eine der umfassendsten Umgestaltungen einer urbanen Uferregion“, wie Bloomberg seine Pläne bezeichnet, in den nächsten Jahren aus dem Stadtbudget zur Verfügung. Die Stadt will dadurch 13.000 neue Jobs schaffen. Weitere 1,6 Milliarden Dollar sollen laut „New York Times“ in die Renovierung des Abwassersystems fließen, um die Wasserqualität zu verbessern.

Noch vor wenigen Jahren betrachtete Bloomberg den Uferbereich als weniger schützenswert. Trotz heftiger Kritik wurde etwa dem schwedischen Möbelhaus Ikea erlaubt, ein historisches Dock aus dem 19. Jahrhundert in Red Hook im Stadtteil Brooklyn zu betonieren.

In New York Kajakfahren

Die Prioritäten haben sich nun offenbar verschoben. Nach dem High Line Park, der auf einer stillgelegten Hochbahntrasse in Manhattan angelegt wurde, sollen nun auch die Regionen am Wasser grüner werden. Uferparks in der Größe von 20 Hektar sollen angelegt werden. Die New Yorker sollen ans Wasser gelockt werden und künftig etwa direkt von der Stadt aus im Hudson River Kajakfahren können.

Segelboot vor der Skyline New Yorks

Corbis/Onne van der Wal

New Yorks Bürgermeister Bloomberg will die Ufer Manhattans attraktiver machen.

„Wir haben unseren Ufergebieten den Rücken zugewandt“, sagte Stadtratssprecherin Christine Quinn. Nun sollen sich die New Yorker der Küste wieder zuwenden. Buchten und der Uferbereich sollen stärker in das tägliche New Yorker Leben integriert werden - vom Hafenarbeiter bis zum Kanufahrer.

Kino auf dem Hubschrauberlandeplatz

Mit der Begrünung sollen zugleich auch die Freizeitangebote erweitert werden. Bei dem ebenfalls am Wasser liegenden Hubschrauberlandeplatz an der 34. Straße sollen nach Wünschen von Bloomberg in Sommernächten Filme gezeigt werden, wie die „New York Post“ berichtete.

Gedacht ist auch an eine großzügige Promenade am East River bis zu neuen Bootsanlegestellen, auch der Brooklyn Bridge Park soll fertiggestellt werden. In den ausgebauten und neuen Uferparks sollen sich die New Yorker auch sportlich betätigen - mit der Möglichkeit, Rad zu fahren und zu fischen.

Straßenverkehr reduzieren

Ein Nebenaspekt dieser Pläne ist auch die Verbesserung der Infrastruktur. Neben der Generalsanierung des Abwassersystems soll eine zusätzliche Fähre ab Juni die Stadtteile Manhattan mit Brooklyn und Queens verbinden. Für einige Fährverbindungen könnte dann auch die Metrokarte gültig sein. Durch die stärkere Nutzung der Wasserwege ließen sich Güter und Materialien von Unternehmen, die am Ufer liegen, auch per Boot transportieren und könnten dadurch den Güterverkehr auf der Straße reduzieren.

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