Erstaunliche Erfolgsgeschichte
Mit dem Kräuterwissen seiner Mutter, einer Apothekengehilfin, und einer Reise nach Indien, wo er in den 70ern traditionelle Heilmethoden kennengelernt hatte, hat es der gebürtige Kärntner Horst Rechelbacher geschafft, einen internationalen Topkonzern aufzubauen. 1978 gründete er das Unternehmen Aveda Corporation, das Kosmetika auf Naturbasis herstellt, die sich seither immer größerer Beliebtheit erfreuen.
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Rechelbacher begann mit 14 Jahren eine Lehre als Friseur, bald ging er ins Ausland. 1965 wurde in Minneapolis sein erster Frisiersalon mit dem klingenden Namen „Horst of Austria“ eröffnet. Nach seiner Reise nach Indien entwickelte er mit Hilfe eines indischen Naturheilers sein erstes Produkt - ein Shampoo, das 25 Pflanzenwirkstoffe enthält.
An Estee Lauder verkauft
Mitte der 70er Jahre vertrieb er bereits eine komplette Linie aus Haarwaschmitteln, aromatischen Ölen und Stylingprodukten aus Kräutern. Dann gründete er 1978 die Firma, um zuverlässige Qualitätskontrollen zu gewährleisten. Der Name Aveda leitet sich von dem Wort Veda ab, das auf Sanskrit „Wissen“ heißt.
Der Kärntner war mit seiner Linie so erfolgreich, dass der Kosmetikgigant Estee Lauder Ende 1997 die Firma für kolportierte 269 Millionen Euro kaufte. Rechelbacher fungiert weiterhin als Berater. „Aveda hat sich zum Ziel gesetzt, sorgsam und respektvoll mit der Umwelt umzugehen. Diese Philosophie kommt sowohl in unseren Produkten als auch in unserem Bemühen um das Wohlergehen der Mitmenschen zum Ausdruck“, erläuterte Rechelbacher.
Planet retten und Gewinne machen
Mitte der 80er Jahre sei er sicher gewesen, man könne den Regenwald retten, indem man Stoffe aus dem Amazons verwendet. „Wir waren damals sehr idealistisch“, meinte der Kärntner. Andererseits ging es nicht nur darum, den Planeten zu retten, sondern schon auch darum, dabei Profite zu machen.
Nach dem Verkauf der Firma an Estee Lauder verschrieb sich der Kärntner, der sich selbst als Umweltaktivist bezeichnet, ganz seiner Vision einer biologischen Pflegelinie. „Ich pflege seit vielen Jahren einen ökologischen Lebensstil - aus Sorge um den Planeten“, erläuterte er im Vorjahr bei einem Vortrag in Wien. „Konsumenten und Hersteller müssen jetzt handeln - wir sind eine vom Aussterben bedrohte Spezies.“
Nun auch Nahrungsmittel
Dabei stellte Rechelbacher die Biolifestyle- und Kosmetikmarke Intelligent Nutrients (Intelligente Nährstoffe) vor. „Alles, was wir in und auf unseren Körper geben, soll nährstoffreich und sicher sein“, lautet sein Credo.
Die Intelligent-Nutrients-Produkte werden laut Rechelbacher aus rein biologischen Rohstoffen hergestellt. „Alle basieren auf gesunden Nahrungsmitteln.“ Dafür hat die Marke das Biosiegel des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA, United States Department of Agriculture) bekommen, das eigentlich nur Lebensmittelerzeugnisse tragen dürfen, die entweder zu 100 Prozent zertifiziert biologisch sind bzw. zu mindestens 95 Prozent zertifiziert biologisches Material und sonst nur ausgewählte, unbedenkliche Rohstoffe enthalten.
Kritik an herkömmlicher Kosmetik
Mit herkömmlicher Kosmetik geht der 68-Jährige streng ins Gericht: „Silikone sind keine Nahrung für den Körper. Künstliche Duftstoffe sind extrem giftig.“ Rechelbacher setzt auf Samenöle wie Schwarzkümmel und Kürbis. „Pflanzen sind die besten Chemiker.“
„Ich bin nicht im Kosmetikgeschäft, ich hin im Gesundheitsgeschäft“, sagte Rechelbacher bestimmt. Er unterstützt Initiativen wie die Kampagne für sichere Kosmetika. Der Ökogeschäftsmann und mehrfache Großvater lebt heute in New York sowie auf seiner Solar- und windkraftbetriebenen Biofarm in Wisconsin.
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