Themenüberblick

Comeback auf der Leinwand

Am 26. April haben der ehemalige republikanische Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, und seine Ehefrau Maria Shriver noch den 25. Hochzeitstag gefeiert. Wenige Tage später ist Shriver aus der gemeinsamen Villa in Brentwood bei Los Angeles ausgezogen. „Zurzeit leben wir getrennt, während wir an der Zukunft unserer Beziehung arbeiten“, lautete das Statement des Paares.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Um ihre vier Kinder wollen sie sich gemeinsam kümmern. Shriver, die Nichte des ermordeten demokratischen US-Präsidenten John F Kennedy, und Schwarzenegger baten um die Achtung ihrer Privatsphäre während der Trennung. Für beide sei es eine Zeit „großen persönlichen und beruflichen Wandels“. „Nach sehr viel Gedanken, Reflexion, Diskussion und Gebet kamen wir gemeinsam zu dieser Entscheidung“, hieß es in der Mitteilung. Ob es zu einer Scheidung kommen wird, wurde nicht bekanntgegeben.

Die Hochzeit des Ex-Bodybuilders mit der liberalen Kennedy-Nichte 1986 auf dem Sommersitz der Kennedys hatte für Aufsehen gesorgt. Schwarzenegger hatte die damalige Journalistin acht Jahre zuvor bei einem Tennisturnier kennengelernt.

Als Hollywood-Star „schlecht“ benommen

Ihre journalistische Arbeit hatte sie als Gouverneursgattin beendet. Die ehemalige NBC-Journalistin und Autorin Shriver engagiert sich in zahlreichen Freiwilligenorganisationen etwa für die Förderung von Frauen und für den Kampf gegen Alzheimer. Noch 2003 hatte sich Shriver im Gouverneurswahlkampf voll hinter ihren Mann gestellt, als mehrere Frauen Vorwürfe von sexueller Belästigung gegen ihn vorbrachten. Er habe höchsten Respekt vor Frauen, betonte sie. Schwarzenegger gab damals zu, sich als Hollywood-Star manchmal „schlecht“ benommen zu haben.

Keine Erwähnung auf Twitter

Sowohl Shriver als auch Schwarzenegger sind intensive Nutzer von Twitter. Auf seinen Reisen nach Brasilien, Nigeria und Frankreich nützte der frühere Schauspieler diese Kommunikationsform häufig, ohne seine Ehefrau darin zu erwähnen. Auch Shriver hatte rund um den 25. Hochzeitstag am 26. April Einträge, ohne dieses Ereignis zu erwähnen. Zuvor hatte sie aber auf Facebook kommuniziert, dass sie durch eine Übergangsphase in ihrem Leben gehe.

US-Medien berichteten nach der offiziellen Bekanntgabe, dass Shriver bereits im März in einer ihrer Videobotschaften auf ihrer Homepage ohne Ehering aufgetreten sei. Zudem kündigte sie in einem Blogbintrag an, sich nach der zweiten Amtszeit ihres Mannes als Gouverneur mehr auf sich selbst zu konzentrieren. „Ich werde auf meine innere Stimme hören“, so Shriver. „Ich werde tief durchatmen, mein Herz und meine Gedanken für das Unbekannte öffnen.“

Arnold Schwarzenegger,  Ehefrau Maria Shriver mit den Kindern Christina und Patrick

AP/Mark J. Terrill

Das Ehepaar mit zwei ihrer insgesamt vier Kinder

Im Jänner erst hatte Schwarzenegger sein Gouverneursamt nach sieben Jahren abgegeben. Schon im Februar gab er seiner Agentur grünes Licht, Rollenangebote zu prüfen. Seither ist immer wieder von der Rückkehr auf die Leinwand die Rede. Kürzlich wurde bekannt, dass er möglicherweise noch einmal in seiner „Terminator“-Paraderolle vor der Kamera stehen will - im fünften Teil der Reihe. Justin Lin soll dabei die Regie übernehmen, so das Magazin „Variety“.

„Liebenswertes auf die Leinwand bringen“

Zunächst sollen aber einmal im September Dreharbeiten zu dem Film „Cry Macho“ beginnen, berichtete das US-Magazin „Hollywood Reporter“. Statt eines Actionhelden wird Schwarzenegger in dem Charakterdrama einen Pferdetrainer spielen, der angeheuert wird, um einen Buben zu entführen. Als Regisseur ist Brad Furman bestätigt, produziert wird der Film von Al Ruddy.

„Ich garantiere, dass man in diesem Film Schwarzenegger aus einem anderen Blickwinkel sehen wird“, wird Ruddy zitiert. „Arnold spielt immer diese großen, muskulösen Kerle, aber er hat etwas sehr Liebenswertes im echten Leben, und das wollen wir auf die Leinwand bringen.“

„Governator“ als Cartoonfigur

An Ideen mangelt es Schwarzenegger für seinen beruflichen Werdegang offenbar nicht. Erst Ende März verkündete er, dass er als Cartoonfigur mit dem Namen „The Governator“ ins Unterhaltungsgeschäft zurückkehre. Für das kommende Jahr sind auch eine TV-Zeichentrickserie und ein Comic geplant. Unterstützt wird Schwarzenegger dabei von „Spider-Man“-Schöpfer Stan Lee.

Der ehemalige Kabinettssekretär Schwarzeneggers, Terry Tamminen, brachte seinen Ex-Chef sogar als nächsten Präsidenten der EU ins Spiel. „In den nächsten Jahren wird die EU nach einem Präsidenten mit viel größerer Bekanntheit suchen - jemand, der Europa einigen kann“, sagte Tamminen gegenüber „Newsweek“. „Die Franzosen wollen keinen Deutschen, und die Deutschen wollen keinen Italiener. Wie wäre es mit einem gebürtigen Europäer, der nach Amerika ging?“

Links: