USA schon länger auf Bin Ladens Spuren
US-Präsident Barack Obama hat in der Nacht auf Montag die in seiner bisherigen Laufbahn wohl bedeutendste Nachricht verkündet - den Tod des Al-Kaida-Führers Osama bin Laden. Dabei betonte Obama, „keinen Krieg gegen den Islam führen zu wollen“.
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„Heute kann ich dem amerikanischen Volk und der Welt mitteilen, dass die USA eine Operation durchgeführt haben, die Osama bin Laden getötet hat, den Führer von Al-Kaida und einen Terroristen, der für den Mord an Tausenden von unschuldigen Männern, Frauen und Kindern verantwortlich ist“, begann Obama seine Rede an die Nation. Er betonte, dass der 11. September 2001 die Amerikaner vereint habe - „auch in der Entschlossenheit, unsere Nation zu schützen und jene, die diese heimtückischen Attacken ausgeführt haben, zur Rechenschaft zu ziehen“.
Kurz nach seinem Amtsantritt habe er Leon Panetta, den Direktor der CIA, angewiesen, die Tötung oder Gefangennahme Bin Ladens zur Toppriorität im Krieg gegen Al-Kaida zu machen.
Spur im August 2010 aufgenommen
„Im vergangenen August, nach Jahren akribischer Arbeit durch unsere Geheimdienste, wurde ich von einer möglichen Spur zu Bin Laden unterrichtet. Es war bei weitem nicht sicher, und es bedurfte vieler Monate, um die Sache wasserdicht zu machen. Ich habe mich wiederholt mit meinem nationalen Sicherheitsteam getroffen, während wir mehr Informationen über die mögliche Entdeckung Bin Ladens versteckt in einem Anwesen im Zentrum Pakistans gesammelt haben. Und schließlich, vergangene Woche, habe ich entschieden, dass wir über genügend geheimdienstliche Erkenntnisse verfügten, und ich habe grünes Licht für eine Operation gegeben, Osama bin Laden zu fassen und zur Rechenschaft zu ziehen“, so Obama.
„Kein muslimischer Führer, sondern Massenmörder“
Er bekräftigte, dass der Tod Bin Ladens nicht das Ende der Bemühungen darstelle: „Es gibt keinen Zweifel daran, dass Al-Kaida weiter Angriffe gegen uns anstreben wird. Wir müssen - und wir werden - daheim und in Übersee wachsam bleiben.“ Er betonte zudem, dass die USA „keinen Krieg gegen den Islam führen und niemals führen werden“. Bin Laden sei kein muslimischer Führer gewesen, sondern ein Massenmörder.
„Tatsächlich hat Bin Laden eine große Zahl von Muslimen in vielen Ländern abgeschlachtet, darunter in unserem eigenen Land. So sollte sein Tod von allen begrüßt werden, die an Frieden und Menschenwürde glauben.“
„Die Welt zu einem sicheren Ort machen“
Zum Abschluss bedankte er sich bei den Beteiligten: „Heute danken wir den unzähligen Geheimagenten und Terrorismusbekämpfern, die unermüdlich gearbeitet haben, um dieses Ergebnis zu erzielen. Das amerikanische Volk sieht weder ihre Arbeit noch kennt es ihre Namen. Aber heute Nacht spüren sie die Befriedigung über ihre Arbeit und sehen das Ergebnis ihrer Jagd nach Gerechtigkeit.“
Weiters sagte Obama, dass „die Absicherung unseres Landes noch nicht komplett“ sei. „Aber heute Nacht haben wir einmal mehr daran erinnert, dass Amerika schaffen kann, was es anstrebt. Das gehört zu unserer Geschichte, ob es das Streben nach Wohlstand für unser Volk ist oder der Kampf für Gleichheit für alle unsere Mitbürger, ob die Entschlossenheit, uns für unsere Werte im Ausland einzusetzen, oder die Opfer, die wir bringen, um die Welt zu einem sichereren Ort zu machen.“
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