Benzinmangel: Russland stoppt Treibstoffexporte

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Die Knappheit von Treibstoffen in Russland ruft nun auch die Politik auf den Plan: Vizeenergieminister Sergej Kudrjaschow hat heute angekündigt, dass der Export von Ölprodukten vorübergehend im Mai gestoppt werden soll, um den russischen Bedarf zu decken.

„Ich glaube, wir müssen den Bedarf (an Ölprodukten, Anm.) im Mai durch eine Drosselung der Exporte decken. Wir haben vereinbart, dass die Ölfirmen all ihre Lieferungen auf den Binnenmarkt steuern“, sagte er laut der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti.

Benzinpreis könnte leicht steigen

Diese Woche wurde aus mehreren russischen Regionen ein Mangel an Diesel und Benzin gemeldet, was die Preise an den Tankstellen nach oben trieb. Obwohl die Benzinpreise laut Kudrjaschow in der nächsten Zeit um weitere fünf Prozent wachsen könnten, ist eine staatliche Regulierung der Benzinpreise aus seiner Sicht unnötig. Ihm zufolge exportierte Russland heuer in den ersten vier Monaten drei Mio. Tonnen an Ölprodukten und damit genauso viel wie im gesamten Vorjahr.

Einer der Gründe für die Kraftstoffknappheit sei die jüngste Aufforderung von Regierungschef Wladimir Putin gewesen, die Preise für Sprit nicht zu erhöhen, berichtete die dpa. Analysten zufolge würden die Ölkonzerne die Treibstoffe lieber exportieren, da die Preise im Ausland stärker steigen würden als in Russland, wo die Regierung den Preis deckelt. Russlands Kartellamt ermittelt derzeit gegen die Ölkonzerne.