Netz: T-Mobile Austria und Orange kooperieren
Über eine Kooperation von T-Mobile Austria und Orange, die Nummern zwei und drei auf dem österreichischen Mobilfunkmarkt, wurde schon länger gemunkelt - nun ist die Katze aus dem Sack: Beim UMTS-Netzausbau auf dem Land wollen sich die zwei Konkurrenten künftig Antennen und Kosten teilen. Dabei gehe es um einige hundert neue Standorte in bisher schlecht erschlossenen Gebieten und eine Ersparnis von rund 30 Millionen Euro für jeden der Partner, kündigten T-Mobile-Chef Robert Chvatal und Orange-CEO Michael Krammer heute an.
Zum nicht nur räumlichen Zusammenrücken gezwungen werde man vor allem durch den steigenden Kostendruck, erklärte Krammer. Etwa alle zehn Jahre komme eine neue Technik dazu - 1990 GSM, 2000 UMTS, 2010 LTE - und diese Techniken würden nebeneinander weitergeführt.
Netze bleiben logisch getrennt
„Bestehende Netze werden nicht geteilt“, betonte Chvatal, „da bleibt alles, wie es ist.“ An neuen Standorten zur Verbesserung der Flächenabdeckung auf dem Land werde man sich Antennen und Radio-Controller teilen (Active RAN-Sharing), „alles andere - Definition der Sprachqualität, Vermarktung der Produkte, Bandbreite von Datendiensten - das alles bleibt getrennt“.
Die Netzabdeckung soll sich dadurch um rund zehn Prozent erhöhen. Die Abdeckung werde damit für beide besser, aber nicht gleich, denn es geht nur um ein paar hundert neue Standorte am Land. Krammer: „In Wien, Linz, Innsbruck, Graz wird sich nichts ändern.“ An der Eigenständigkeit der beiden Unternehmen ändere sich ebenfalls nichts, es gebe keinerlei gesellschaftsrechtliche Verschränkung und es fließe auch kein Geld. Eine Kooperation auch beim Aufbau des neuen LTE-Netzes ist vorerst kein Thema.