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1.500 Liter Öl im Südatlantik ausgelaufen

Tausende seltene Pinguine sind im Südatlantik durch eine Ölpest in Gefahr geraten. Ein Transportschiff war bei der Inselgruppe Tristan da Cunha auf Grund gelaufen, bis zu 1.500 Tonnen Öl waren daraufhin ausgetreten, berichtete die britische Vogelschutzorganisation Royal Society for the Protection of Birds (RSPB).

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Die Inseln gehören zum britischen Überseegebiet, haben nur etwa 260 Einwohner und gelten als die vielleicht abgelegensten der Welt. Allerdings leben hier mit 200.000 Exemplaren rund die Hälfte aller Tiere der Art Nördlicher Felsenpinguin. Es laufe ein „Rennen gegen die Zeit“, die Tiere zu retten, teilten die Behörden mit.

Hunderte ölverschmierte Tiere

Rund um die Insel Nightingale Island habe sich ein Ölteppich gebildet. Hunderte ölverschmierte Pinguine seien bereits an Land gekommen, berichteten die Naturschützer. Sie wurden an den Stränden des entlegenen Archipels eingesammelt und in eine Tierstation auf der Hauptinsel gebracht. Dort werden sie vom Öl befreit. Allerdings geht den Pinguinrettern inzwischen das dringend benötigte Reinigungsmaterial für die Tiere aus.

Neben den seltenen Pinguinen sei auch die Hummerfischerei in der Region bedroht, die für die Einwohner eine der wenigen Einnahmequellen darstellt.

Weitere Bedrohung durch Ratten

Das Schiffswrack birgt noch ein weiteres Risiko: Sollten von dort Ratten auf die Insel kommen, drohe der einzigartigen Seevogelpopulation große Gefahr, hieß es. Bisher gibt es dort keine Ratten. Die Nager könnten die Jungtiere und Eier der Millionen dort lebenden Seevögel fressen. „Die Folgen dieses Schiffsunglücks könnten für die Tierwelt und die auf Fischerei angewiesene Wirtschaft dieser abgelegenen Inseln katastrophal sein“, sagte RSPB-Biologe Richard Cuthbert.

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