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Viel mehr Straftäter sitzen im Gefängnis

Die Zahl der Morde geht in den US-Großstädten weiter stark zurück. Einst für ihre Unsicherheit berüchtigte Metropolen wie Chicago, New York und Los Angeles registrieren immer weniger gewaltsame Tötungen.

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Nach den Statistiken der Bundespolizei FBI wurden im vergangenen Jahr in New York 471 Menschen ermordet, das entspricht einem Minus von 79 Prozent im Vergleich zu 1990. In manchen Städten seien die Zahlen so gering wie zuletzt in den 1960er Jahren, berichtete die Zeitung „USA Today“ zum Jahreswechsel.

Die Zeitung verglich die Werte mit einer Zeit, als die Gewaltkriminalität in den Vereinigten Staaten auf einem Höhepunkt war. In Los Angeles waren es 458 Morde (minus 68 Prozent), in Chicago 312 (46 Prozent weniger). Vorläufige Zahlen des FBI für 2010 zeigen für viele Städte einen weiteren Rückgang.

Bessere Polizeistrategien

Experten begründen den Rückgang mit erheblich verbesserten Strategien beim Polizeieinsatz. Zudem sei die Banden- und Drogenkriminalität stark gesunken, und Gemeinden hätten Programme gestartet, um Gewaltverbrechen schon an der Wurzel zu verhindern. Auch hätten schärfere Urteile gegen Mörder abschreckend gewirkt, so säßen viel mehr Straftäter im Gefängnis.

Los Angeles kam laut Erhebungen der „Los Angeles Times“ 2010 wahrscheinlich gar auf die niedrigste Zahl an Morden seit 1967. Sie werde voraussichtlich unter 300 bleiben. 1992, auf dem Höhepunkt der Gewalt in Los Angeles, wurden dort noch fast 1.100 Morde gezählt. Weil die Zahl der Einwohner in der Stadt an der Westküste deutlich gestiegen ist, ist die Rate der Morde auf 7,5 pro 100.000 Einwohner stark zurückgegangen.

16 Morde pro 100.000 Bürger

Chicago verzeichnete Ende des Jahres so wenige Morde wie seit 1965 nicht mehr. Zwar ist die Mordrate mit 16 pro 100.000 Bürger dort heute höher als damals, weil die Stadt einst mehr Einwohner hatte - sie ist aber nur noch halb so hoch wie in den 1990er Jahren.

New York lag bei der Zahl der Morde im vergangenen Jahr auf dem Niveau von 1963. Und weil die Bevölkerung in der Zwischenzeit erheblich gewachsen ist, liegt die Mordrate mit sechs pro 100.000 Einwohner deutlich unter dem Wert von damals.

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