Fall Kalinka: Deutscher Arzt beteuert Unschuld
Der als mutmaßlicher Mörder nach Frankreich verschleppte und vor Gericht gebrachte deutsche Arzt Dieter K. hat sich auf der Anklagebank erstmals geäußert: „Ich habe Kalinka nicht umgebracht“, sagte heute der 75 Jahre alte Deutsche, dem die Tötung seiner Stieftochter im Sommer 1982 vorgeworfen wird. Das Pariser Schwurgericht hatte kurz zuvor entschieden, das umstrittene Verfahren gegen K. fortzusetzen.
„Ich möchte betonen, dass ich dazu gar nicht in der Lage wäre, dass ich Kalinka nicht getötet habe und dass ich Kalinka nicht vergewaltigt habe“, sagte der Mediziner auf Französisch am zweiten Prozesstag im Pariser Justizpalast. Der leibliche Vater des Mädchens wirft dem Deutschen vor, Kalinka sexuell missbraucht und durch eine Spritze getötet zu haben, nachdem ihre Mutter mit dem Mädchen zu dem Arzt an den Bodensee gezogen war.
Vater zuversichtlich
„Ich bin heute viel beruhigter als gestern Früh noch“, sagte Kalinkas Vater, Andre Bamberski. „Der Prozess wird endlich stattfinden.“ Bamberski hatte sich fast dreißig Jahre lang darum bemüht, dass K. sich vor Gericht verantworten müsse. Vor eineinhalb Jahren griff er schließlich zur Selbstjustiz und ließ den Mediziner aus Scheidegg am Bodensee nach Frankreich entführen.
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