Berlusconi will alle Migranten von Lampedusa wegbringen

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Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi greift persönlich ein, um den Flüchtlingsnotstand auf Lampedusa zu bewältigen. Bei einem Kurzbesuch auf der Mittelmeerinsel versprach der Ministerpräsident heute, dass die derzeit 6.000 auf der Insel befindlichen Migranten diese in maximal zwei Tagen verlassen würden.

„Ich verspreche, dass ich Lampedusa in 48 bis 60 Stunden befreien werde“, sagte der Premier. Noch am Mittwoch sollten sechs Schiffe in Lampedusa eintreffen, um die Migranten aufs Festland zu bringen. Mit Tunesien seien Gespräche für eine Abschiebung im Gange.

Aufnahmelager in Sizilien und Apulien

Die italienischen Behörden begannen mit dem Transfer sämtlicher Flüchtlinge von der Mittelmeerinsel. Die Situation auf der Insel werde gelöst, sagte auch Innenminister Roberto Maroni. Die mehrheitlich tunesischen Flüchtlinge sollen mit fünf Schiffen in Aufnahmelager auf Sizilien und in der südostitalienischen Region Apulien gebracht werden.

Berlusconi stellte einen ambitionierten Plan zur finanziellen Unterstützung Lampedusas vor. Dieser sieht unter anderem Maßnahmen zur Förderung des Tourismus und der Fischerei vor. Die karge Insel soll laut dem Plan aufgeforstet werden.

Berlusconi kaufte Haus

Außerdem sollen die Einwohner ein Moratorium bei der Zahlung von Steuern und eine Reduktion der Benzinpreise erhalten. Wegen des Einsatzes zugunsten der Migranten werde die Regierung Berlusconi eine Kandidatur Lampedusas für den Friedensnobelpreis vorschlagen.

Berlusconi sagte, er habe auf Lampedusa ein Haus gekauft. Das solle für die Bürger Lampedusas als Garantie gelten, dass er sich persönlich um die Entwicklung der kleinen Insel bemühen werde. „Lampedusa wird wieder zu einem Paradies werden“, versicherte der Premier.