Java-Erfinder wechselt zu Google

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Mitten in einem Patentstreit über die Programmiersprache Java hat Google den Erfinder der Software, James Gosling, angeheuert. Er wisse noch nicht, woran genau er bei dem Internetkonzern arbeiten werde, schrieb der 55-Jährige gestern (Ortszeit) in seinem Blog.

Pikant macht die Verpflichtung Goslings, dass sich Google derzeit gegen eine Klage von Oracle verteidigen muss - mit dem Vorwurf, beim Handybetriebssystem Android unerlaubt Java-Technologie zu verwenden. Die Klage ist gefährlich, denn die betroffene Softwarekomponente mit dem Namen Dalvik ist ein zentraler Bestandteil von Android.

Übernahme durch Oracle

Oracle hatte das Unternehmen Sun Microsystems, bei dem Gosling einst Java entwickelt hatte, Anfang 2010 für 7,4 Milliarden Dollar gekauft. Der angesehene Programmierer wollte bei Oracle nicht weiterbeschäftigt werden und bezeichnete Konzernchef Larry Ellison in einem Blogeintrag wenig freundlich als „Larry, Prinz der Finsternis“.

Auch der scheidende Google-Chef Eric Schmidt war in seiner beruflichen Laufbahn maßgeblich am Erfolg von Java beteiligt. Als langjähriger Mitarbeiter von Sun Microsystems beaufsichtigte Schmidt die Java-Entwicklung und stieg zum Technik-Chef (CTO) von Sun auf. 2001 wechselte der Informatiker auf den Chefsessel bei Google.