Pakistan: Mord an Benazir Bhutto geklärt
Der Mord an der früheren pakistanischen Ministerpräsidentin Benazir Bhutto ist offenbar aufgeklärt. Attentäter und Auftraggeber des Sprengstoffanschlags vom 27. Dezember 2007 seien ermittelt, sagte Innenminister Rehman Malik nach Angaben des vatikanischen Missionspressedienstes „Fides“ heute. Nähere Angaben machte er laut Kathpress nicht, sie sollten in den nächsten Tagen erfolgen, teilte der Innenminister mit.
Bhutto, von 1988 bis 1990 sowie von 1993 bis 1996 Regierungschefin Pakistans, versuchte nach der Rückkehr aus dem Exil ein politisches Comeback. Sie starb an den Folgen eines Sprengstoffanschlags während einer Wahlkampfveranstaltung.
Ein pakistanisches Gericht hat im Zusammenhang mit der Ermordung Bhuttos bereits im Februar einen Haftbefehl gegen den früheren Präsidenten Pervez Musharraf erlassen. Musharraf hält sich seit seinem Rücktritt 2008 allerdings in London auf. Der Haftbefehl bezieht sich nur auf pakistanisches Staatsgebiet.
Christen begrüßen Aufklärung
Die Christen Pakistans begrüßten den Erfolg der Ermittlungsbehörden, betonte der neue Minister für religiöse Minderheiten, Paul Bhatti, laut „Fides“. Sie hofften jetzt auf den gleichen Nachdruck bei der Suche nach Mördern seines Vorgängers und Bruders Shahbaz Bhatti. Malik habe ihm bei einem Treffen vor wenigen Tagen versichert, dass man die Täter finden werde. Derzeit konzentriere sich die Suche im radikalen islamistischen Milieu, so Bhatti.
Minister Shahbaz Bhatti war am 2. März in Islamabad erschossen worden. Sein Bruder Paul wurde drei Wochen später von Ministerpräsident Yousuf Raza Gilani zu dessen „Sonderberater“ für religiöse Minderheiten ernannt - mit den Befugnissen eines Ministers.